Nachhaltige Kühlsysteme Ein Vorreiter aus Steinberg

Veronika Schadeck
Energieeffizienz und Klimaneutralität spielen bei der Haupt Kühlsysteme GmbH eine starke Rolle. Geschäftsführer Michael Haupt plant zurzeit den Austausch einer Kühlturmanlage. Damit können jährlich 72 Prozent an Energie eingespart werden. Foto: /Haupt Kühlsysteme

Mit Ammoniak und Container-Anlagen setzt sich die Firma Haupt für eine saubere Umwelt und nachhaltige Kühlsysteme ein. Mittlerweile ist man sogar Vorreiter auf dem Gebiet.

 
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Steinberg - Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Kostenreduktionen und Wettbewerbsfähigkeit spielen bei Unternehmen eine immer größere Rolle. So auch bei der Firma Haupt Kühlsysteme GmbH in Steinberg. Mit Container-Kühlanlagen leisten sie einen erheblichen Beitrag zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit.

Wie Michael Müller bei einem Gespräch erklärte, benötigt ein Großteil des produzierenden Gewerbes, sei es im Werkzeugbau, Automotive- oder im Kunststoffbereich, Kühlsysteme für die Herstellung ihrer Produkte. Dafür werden immer noch überwiegend synthetische Kältemittel eingesetzt, wie beispielsweise der Fluorkohlenwasserstoff R 134a. Dies kann zu einer erheblichen Umweltbelastung führen, wenn diese synthetischen Kältemittel entweichen, da das Treibhaus-Potenzial zum Beispiel rund 1300 mal höher als das des Klimagases Kohlendioxid (CO2) ist. Zusätzlich beträgt der Energieverbrauch dieser synthetischen Kältemittel ein Vielfaches der Nutzung von Ammoniak. Deshalb wird in den nächsten Jahren (bis 2030) gemäß der EU-Verordnung die Verwendung dieser Kältemittel sukzessive europaweit eingeschränkt und teilweise verboten.

Alternative Kältemittel

Nicht zuletzt deshalb, aber auch wegen des Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedankens habe man sich in den letzten Jahren intensiv mit alternativen und klimaverträglichen Kältemitteln sowie neuen Technologien befasst. „Wir haben geforscht, getestet und entwickelt!“ Mittlerweile, so erklärt der Unternehmer, seien mehrere Container-Kühlanlagen mit Ammoniak-Kältemaschinen bei Kunden installiert worden und man habe eine Vorreiterrolle mit Komplettlösungen am Markt.

Ein Kunde ist die Firma Wilhelm Schwarz aus Schlüsselfeld. Das Unternehmen ist Hersteller von Lager- und Listenmatten für den Strahlgroßhandel und Betonfertigteilhersteller. Die bisher eingesetzten Kühlanlagen mit den 18 Einzelpumpen und der Standard-Kältemaschine waren in die Jahre gekommen, erklärt Geschäftsführer Georg Schwarz. Für ihn sei es wichtig gewesen, bei der Neuanschaffung in eine nachhaltige und zu-kunftsträchtige Anlage zu investieren.

Und dabei stieß er bei der Firma Haupt Kühlsysteme GmbH auf offene Ohren. Michael Müller erinnert an die ersten Gespräche im Jahr 2019. Schon damals lag das Hauptaugenmerk für eine Neuanlage auf der Konzeption von ganzheitlichen, hocheffizienten und ressourcenschonenden Systemen. So lag es nahe, statt den synthetischen und umweltschädigenden Kältemitteln das natürliche Kältemittel Ammoniak einzusetzen. „Ammoniak gilt als das effizienteste Kältemittel überhaupt, da es weder Treibhaus- noch Erderwärmungspotenzial besitzt und völlig klimaneutral ist.“ Allerdings erfordere der Einsatz von Ammoniak als Kältemittel ein spezielles Know-how. Denn es wird nicht nur Ammoniak benötigt, sondern die Kühlsysteme erfordern auch eine Auswahl entsprechender Rückkühlwerke und Pumpentechnik, spezielle Wasseraufbereitungssysteme und ein ausgeklügeltes Steuerungssystem. „Diese Herausforderung haben wir, dank der Firma Haupt Kühlsysteme GmbH, gemeistert!“

Junges Team

Michael Müller lobt seine 26 Mitarbeiter. „Wir sind ein relativ junges Team und ziehen alle an einem Strang, um mehr Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Umweltbewusstsein zugunsten unserer Kunden umzusetzen“, so der 38-Jährige. Und: „Dabei wollen wir uns weiterentwickeln, um somit auch künftig am Markt für die Zukunft unserer Kinder nachhaltig agieren zu können.“

Michael Müller kann auch Zahlen nennen, die für seine Container-Kühlanlagen sprechen. Bezug nehmend auf seinen Kunden, die Firma Schwarz Bewehrungstechnik, sind dies gegenüber der alten Anlage rund 171 000 kWh pro Jahr weniger Energieverbrauch; das entspricht einer indirekten Umweltentlastung von circa 68,5 Tonnen Kohlendioxid.

Dabei denkt die Firma Haupt Kühlsysteme GmbH nicht nur an heute und Ammoniak, sondern auch an die Zukunft. So plant sie derzeit den Austausch einer Kühlturmanlage für einen weiteren Kunden, der alleine dadurch in einem seiner Werke jährlich rund 72 Prozent an Energie einsparen und auch den jährlichen Frischwasserbedarf um 86 Prozent reduzieren wird – ein weiterer massiver Beitrag für die Umwelt.

Durch Förderungsmaßnahmen für Investitionen in nachhaltige und ressourcenschonende Technologien haben Unternehmen einen weiteren Vorteil neben der höheren Lebensdauer. Im Hinblick auf die permanent steigenden Energiepreise ein nicht zu vernachlässigendes Argument. „ All diese Faktoren sprechen dafür, sich mit nachhaltigen Kühlsystemen zu befassen“, sagt er.

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