Netanjahu am Dienstag bei Trump
Netanjahu wird kommende Woche in den USA Trump treffen. In einer Mitteilung seines Büros hieß es, Trump habe ihn für den 4. Februar eingeladen. Das Weiße Haus bestätigte die Einladung für Anfang kommender Woche, nannte aber nicht das konkrete Datum oder andere Details.
Netanjahu könnte damit der erste Regierungschef aus dem Ausland sein, den Trump in seiner zweiten Amtszeit als Präsident empfängt. Das stellte auch Netanjahus Büro in der Mitteilung heraus. Eine solche Einladung direkt zu Beginn der Amtszeit Trumps ist eine starke Geste der Unterstützung für den rechten Ministerpräsidenten, der wegen der Kriegsführung im Gazastreifen international stark in die Kritik geraten ist.
Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels. Trumps Vorgänger Joe Biden hielt zwar trotz der zunehmenden Kritik am Vorgehen in Gaza zu Israel, der Ton in Richtung von Netanjahus Regierung wurde aber rauer. Trump dagegen ist als enger Verbündeter Netanjahus bekannt.
Auch in den ersten Tagen seiner zweiten Amtszeit hatte Trump wieder Unterstützung für Netanjahu zum Ausdruck gebracht. So gab er die von Biden zurückgehaltene Lieferung von 2.000-Pfund-Bomben an Israel frei. Im vergangenen Jahr hatte die Biden-Regierung eine Lieferung der schweren Bomben aus Sorge gestoppt, sie könnten in bewohnten Gebieten in dem abgeriegelten Gazastreifen eingesetzt werden.
Schwester von Ex-Geisel dankt Trump
Auf Trump und seinen Einfluss auf Netanjahu setzen auch Angehörige der israelischen Geiseln, die noch in Gewalt der Hamas sind. Auf einer Kundgebung in Tel Aviv sagte Jarden Gonen, die Schwester der vor zehn Tagen freigelassenen Romi Gonen, in englischer Sprache: "Präsident Trump, dank Ihnen kann ich meine Schwester wieder umarmen. Bitte helfen Sie uns, zu beenden, was Sie begonnen haben, um jede einzelne Geisel nach Hause zu bringen."
In den kommenden Tagen sollen sechs weitere Geiseln freikommen - drei am Donnerstag und drei am Samstag. Unterdessen wachsen Sorgen um das Schicksal der Geiseln, nachdem die Hamas bekanntgegeben hatte, dass acht der noch 26 im Rahmen der Vereinbarung über eine Waffenruhe zu übergebenden Geiseln nicht mehr am Leben sind.
Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten bei ihrem Überfall auf Israel, bei dem rund 1.200 Menschen getötet wurden, mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Der Überfall war der Auslöser des Krieges in dem abgeriegelten Küstengebiet, wo seither laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 47.100 Menschen getötet wurden. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.