Luftverkehr wieder einmal im Ausnahmezustand: Der iranische Raketenangriff auf Israel führt zu massiven Flugstreichungen und Routenänderungen – teilweise auch Richtung Asien. Trifft es Ägypten oder den Herbsturlaub in der Türkei?
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Die Lufthansa-Gruppe, zu der neben der Kernmarke Lufthansa auch Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings gehören, hat umgehend reagiert. Bereits am Nachmittag des 1. Oktober teilte Swiss mit, dass die Lufträume über Iran, Irak und Jordanien bis mindestens 2. Oktober gemieden werden. Dies führt zu Umwegen und längeren Flugzeiten von bis zu 15 Minuten auf Strecken nach Dubai, Indien und Südostasien.
Dramatisch war die Situation für bereits gestartete Flüge: Mindestens drei Lufthansa-Maschinen mussten über der Türkei umkehren und flogen zurück nach Frankfurt. Auch andere Airlines wie Emirates leiteten ihre Flüge um, teilweise mit Zwischenlandungen in Budapest oder Wien.
Die Lufthansa-Gruppe hat den Flugstopp nach Israel mittlerweile bis zum 31. Oktober bzw. 30. November verlängert, Richtung Libanon bis 30. November. Flüge nach Teheran bleiben (vorerst) bis 14. Oktober ausgesetzt. Betroffene Passagiere können kostenfrei umbuchen oder sich den Ticketpreis erstatten lassen.
Am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv herrscht trotz der angespannten Lage ein reduzierter Flugbetrieb, berichtet die „Jüdische Allgemeine“. Während viele internationale Airlines ihre Verbindungen gestrichen haben, setzt die israelische Fluggesellschaft El Al ihren Betrieb weitgehend normal fort. Auch einige ausländische Airlines wie Aero México, SAS und Virgin Atlantic führen weiterhin Flüge durch, nachdem der Flugraum über Israel vorerst wieder freigegeben wurde.
Experten rechnen damit, dass die Situation noch länger angespannt bleiben dürfte. Fluggesellschaften und Passagiere müssen sich auf weitere Einschränkungen und kurzfristige Änderungen einstellen. Reisende in die Region sollten sich vor Abflug unbedingt über den aktuellen Status ihres Fluges informieren und auf aktuelle Reisewarnungen achten. So waren nach dem 7. Oktober 2023 zeitweise etwa auch Reisen nach Ägypten von Problemen betroffen. Die Türkei blieb bislang fast außen vor. Als vergleichsweise sicherer Hafen gilt der westliche Mittelmeerraum mit Destinationen wie Mallorca.