In Nordhalben wird nicht nur auf Chlor verzichtet, sondern auch auf einen Kassenautomaten. Der Trägerverein hofft, dass die Gäste dennoch ihren Eintritt bezahlen.
Der Naturbadförderverein Nordhalben bereitet derzeit das Areal an der Titschendorfer Straße für die bevorstehende Saison vor. Während sich der Verein vorwiegend um das Äußere kümmert, legen die Mitarbeiter des Bauhofs am Becken Hand an. Dieses muss nach den Wintermonaten mit einigem Aufwand gereinigt werden.
Weiterhin ist bis zu Eröffnung, welche im Mai geplant ist, noch ein undichtes Kanalrohr durch eine Fachfirma instand zu setzen. Für die Vereinsmitglieder heißt es dann neben den Laubrechen auf den Grünanlagen auch, das Unkraut zu entfernen. Im Bereich der Flachzonen muss der nachrutschende Kies immer wieder gerichtet werden. Man will deshalb heuer, wie in Rothenkirchen, Sandsäcke einsetzen, um ein Nachrutschen des Kieses zu vermeiden.
Auch der Erdwall in der Kurve zur angrenzenden Staatsstraße muss neu angelegt werden. Dort sollen Blühwiesensamen zum Einsatz kommen. Weiter hofft man, dass seitens des Straßenbauamts die Leitplanke um die Kurve aus Sicherheitsgründen verlängert wird.
Wie die im vergangenen Jahr neu gewählte Vorsitzende Ria Schuberth in der Jahreshauptversammlung am Wochenende sagte, gebe es bis zur Eröffnung noch viel zu tun. Nachdem die Corona-Auflagen der vergangenen zwei Jahre größtenteils weggefallen seien, könne sich das ehrenamtliche Personal verstärkt seinen eigentlichen Aufgaben widmen. Es werde dabei immer schwieriger, Aufsichtspersonal mit der entsprechenden Ausbildung zu bekommen.
Dies bestätigte auch Bürgermeister Michael Pöhnlein, der seit längerer Zeit seitens der Gemeinde nach einer Teilzeitkraft für die Badeaufsicht sucht. Abgesprochen ist derzeit, dass an den Werktagen Michael Adler vom Bauhof diese Aufgabe zusammen mit Sebastian Küpferling aus Kronach und einer Praktikantin übernimmt. An den Wochenenden stehen die ehrenamtlichen Mitglieder des Naturbadfördervereins am Beckenrand.
Manfred Köstner, der zusammen mit dem ehemaligen Vorsitzenden Harald Wunder ein Web-Thermometer installiert und für das Internet freigeschalten hat, gab Erläuterungen zur neuen Messmethode. Diese Online-Messung löst dann die gute alte Schiefertafel ab. Dazu hat man aus dem Leader-Fördertopf eine finanzielle Förderung bis zu 1000 Euro zugesagt bekommen. Keine Förderung gibt es hingegen derzeit für einen neuen Bodensauger. Wie die Vorsitzende den Mitgliedern erklärte, könne man 70 Prozent an Förderung erhalten, aber nur wenn der Verein eine anerkannte Gemeinnützigkeit vorweisen kann. Dies sei mit der 14 Jahre alten Vereinssatzung nicht gegeben, habe das Finanzamt mitgeteilt. Bei einer dem Zweck entsprechenden Satzungsänderung müssten aber alle Vereinsmitglieder zustimmen, was kurzfristig nicht zu erfüllen ist. Diese Thematik muss deshalb zurückgestellt werden und man wird versuchen mit dem vorhandenen Bodensauger zurecht zu kommen. Erneut diskutiert wurde auch die Kasse des Vertrauens. Nachdem der Kassenautomat seit einiger Zeit defekt ist und ein neuer einiges an Geld kostet, will man auf das Vertrauen der Badegäste setzen. „Ich weiß, dass viele der Kasse des Vertrauens skeptisch gegenüberstehen, wir sollten dies aber als Chance und nicht als Risiko sehen“, meinte Ria Schuberth.
