Was suchen Fruchtzwerge im Museum? Was haben Topfkratzer mit Engelshaar zu tun? Wie fühlt sich das Coburger Fuchsschaf an? Und warum begrüßen uns neuerdings zwei Kamele in der Eingangshalle des Naturkunde-Museums?
Wo kommen eigentlich die Stoffe her, die wir täglich tragen und die uns umgeben? Die Ausstellung „Mit jeder Faser“ im Naturkundemuseum zeigt es anschaulich.
Was suchen Fruchtzwerge im Museum? Was haben Topfkratzer mit Engelshaar zu tun? Wie fühlt sich das Coburger Fuchsschaf an? Und warum begrüßen uns neuerdings zwei Kamele in der Eingangshalle des Naturkunde-Museums?
Der rote Faden, der sie alle verbindet, heißt „Faser“ und ist allgegenwärtiger in unserem Alltag, als wir ahnen. Und spannender, wie die Ausstellung „Mit jeder Faser – Die Stoffe um uns herum“ beweist. In Teilen war sie schon 2020 in der Alten Schäferei Ahorn zu sehen – soweit es Corona erlaubte. Von der Präparatorin Ulrike Neumann erweitert und neu zu konzipiert führt sie nun durch die Welt der Textilien, vom Seidenfaden bis zum Polyestergewebe, von der Milch- bis zur Glasfaser.
Weil vielen der Ursprung dessen, was sie am Leibe tragen oder im Haushalt benutzen, gar nicht bewusst ist, zeigt die Ausstellung sehr anschaulich die Vielfalt von Tier-, Pflanzen- und Kunstfasern, ihre Herkunft, ihre Verwendung – und ihre jeweilige Problematik. „Naturmaterial“ ist kein Garant für Umweltverträglichkeit, „Chemiefasern“ werden aussterben, wenn die Ölquellen dereinst versiegen.
Weil „Begreifen“ nicht nur im Kopf stattfindet, ist Berühren ausdrücklich erlaubt: Verschiedene Sorten Schafwolle wollen angefasst werden, an der Handschuhstation ist von kuschelig bis grob alles geboten, und Mutige können ihre Hand in Boxen stecken, um die Unterschiede zwischen Alpakawolle, Rosshaar und Topfkratzer zu erfühlen.
Vor allem für junge Besucher gibt es diverse museumspädagogische Angebote: Unter dem Motto „Faser, Filz und Faden“ erfahren Schülerinnen und Schüler ab der 1. Klasse in einer kurzen Führung, wo Naturfasern herkommen und was man aus ihnen herstellen kann. Beim Filzen von „Zauberkugeln“ und Spinnen mit der Handspindel können sie selbst Hand anlegen.
In der Veranstaltung „Faservielfalt“ klären Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse Fragen wie: Wie entstehen Fasern eigentlich und woher kommen ihre Rohstoffe? Und könnte man alle Kunstfasern durch Naturfasern ersetzen?
Auch den Allerjüngsten bringt „Fantasia Faser“ das Thema nahe: Nora Meixner lässt in ihrer neuen Kostümführung „durch die fabelhafte Welt der Fasern“ Kinder und Erwachsene die Herkunftspflanze Baumwolle begreifen und Schafwolle erschnuppern. Zum Abschluss wird ein Faser-Kunstwerk zum Mitnehmen gebastelt. Die Biologin aus Wien ist in Coburg als Gästeführerin tätig und geisterte schon als fabelhafte Fee, Meereskönigin und in manch anderer Rolle durchs Naturkunde-Museum. Das neue Kostüm hat sie im Fundus des Landestheaters „abgestaubt“ – „und es passt perfekt“, freut sich Meixner. Ihr ist der achtsame Umgang mit Kindern wichtig, „alle können zur Ruhe kommen“, wenn sie Geschichten erzählt. Kindergartengruppen können Termine direkt bei ihr buchen: meixner@alice.de.
Die Ausstellung ist bis 16. April täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. www.naturkunde-museum-coburg.de
Weitere Fotos unter: www.np-coburg.de
