Wo treten Sandstürme auf?
Sandstürme treten überall dort auf, wo es große Flächen mit trockenem Oberboden und nur wenige bis gar keine Vegetation als Windbremsen gibt - also wie vor allem in Wüsten.
Hinzu kommt: In Folge der menschengemachten Erderwärmung werden die Trocken- und Dürrephasen immer länger und kommen häufiger vor als noch vor einigen Jahrzehnten. Dadurch steigt die Temperatur wodurch mehr Wasser verdunstet und in die Atmosphäre gelangt.
Woraus bestehen Sandstürme?
Wie der Name schon sagt, bestehen Sandstürme aus Sandpartikeln, die in trockenen Regionen an der Oberfläche liegen bleiben und nicht in tieferen Bodenschichten gebunden sind. Wenn die Geschwindigkeit und Intensität des Windes zunimmt, werden diese Partikel in die Luft emporgewirbelt. So können sie sehr lange Strecken zurücklegen.
Typischerweise gibt es die meisten Sandstürme in Gegenden, in denen es kaum Vegetation gibt - wie in den endlosen Ebenen Nordamerika, Chinas und in der Sahara. Jede Art von Vegetation – Bäume, Sträucher, Gräser, Kakteen - binden die oberen Bodenschichten und verhindern, dass Partikel emporgehoben werden.
Welche meteorologischen Bedingungen müssen herrschen?
Damit ein Sandsturm überhaupt entstehen kann, bedarf es eines sogenannten thermischen Kontrastes zwischen dem Boden und der mittleren bzw. oberen Schicht der Atmosphäre. In einer solchen Konstellation ist die Erdoberfläche wärmer als die Atmosphäre, so dass die Luftmassen zusammen mit dem Staub die Troposphäre erreichen können.
Zur Info: Die Troposphäre ist die unterste Schicht der Atmosphäre und reicht bis etwa 17 Kilometer Höhe in den Tropen und bis sieben Kilometer Höhe an den beiden Polen.
Dort angekommen, kollidieren die mit Sandpartikeln getränkten Luftmassen mit kälteren Luftschichten und steigen noch höher in die Atmosphäre. Die kalten Luftschichten verdrängen die wärmere Luft, wodurch der Druck steigt und sich die Windgeschwindigkeit erhöht. So entstehen Turbulenzen von bis zu 160 Stundenkilometern, die dann über das Land hinwegfegen.
Wo treten Sandstürme auf?
Sandstürme treten vor allem in Wüsten und in deren Randregionen auf, wo der Boden besonders locker und staubtrocken ist. Aber auch in Gebieten, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden, können größere Sandstürme entstehen.
Ein berühmt-berüchtigtes Beispiel hierfür ist der Mittlere Westen der USA. Die Weizenanbauregion litt in den 1930er-Jahren unter einer extremen Dürre und wurde von zahllosen Sandstürmen heimgesucht. „Dust Bowl“ (auf Deutsch: Staubschüssel) wurden in der Zeit der Weltwirtschaftskrise in den USA und Kanada Teile der Großen Ebenen genannt, die besonders in den Jahren 1935 bis 1938 von apokalyptischen Staubstürmen betroffen waren.
Wie wirken sich Staubstürme auf die Gesundheit aus?
Das kommt vor allem auf die Windstärke an. Auf der arabischen Halbinsel etwa, wo heftige Sandstürme sehr häufig sind, kündigt sich das Naturphänomen durch stark steigende Temperaturen und große Trockenheit an.
Bei schwächeren Stürmen kann man noch ins Freie gehen. Der Staub ist so fein wie Mehl oder Backpulver und legt sich auf Kleidung, Haare und Schleimhäute. Der Mund wird trocken und man bekommt ein stumpfes, knirschendes Gefühl im Mund.
Eine ganz andere Kategorie sind schwere Sandstürme. Sie brechen urplötzlich wie der nahende Weltuntergang mit einer oft mehreren Kilometer breiten und hohen, rot-braun wirbelnden Wolkenfront herein, die fast alles Licht schluckt. Das Atmen ist dann kaum noch möglich. Die Menschen versuchen, sich in geschlossene Räume zu retten, Nicht nur, weil der Sand wie grobkörniges Schmirgelpapier alle Oberflächen – auch die Haut – angreift, sondern auch, weil herumfliegende Gegenstände zur tödlichen Gefahr werden.