Auch Reptilien und Amphibien waren große Gewinner. Das Handelsverbot für Elfenbein aus Stoßzähnen von Elefanten und Nashorn-Horn wurde zudem bestätigt. Tropische Baumarten und Medizinalpflanzen wurden zum ersten Mal unter Schutz gestellt.
"Diese wirklich guten Ergebnisse geben uns Rückenwind für die Verhandlungen auf der Weltnaturkonferenz in Montreal, die nächste Woche beginnt", sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).
Die Naturschutzorganisation WWF kritisierte allerdings, dass manche Regeln erst nach bis zu 24 Monaten in Kraft treten. Sandra Altherr von Pro Wildlife prangerte die Rolle der EU bei den Verhandlungen an. "So gut die EU beim Schutz von Haien und Tropenhölzern war, so schlecht war sie bei vielen anderen, wie etwa bei Krötenechsen, Klappschildkröten und Glasfröschen, die für den europäischen Heimtiermarkt geplündert werden", sagte sie.
Die wichtigsten Entscheidungen der Konferenz in Panama waren:
- Haie und Rochen: Der Handel mit rund 100 Hai- und Rochenarten wird schärfer kontrolliert. Neu geschützt wurden 54 Grundhaiarten, sechs kleine Hammerhaiarten und 37 kleine Geigenrochenarten. Dadurch werden künftig fast alle die wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches gehandelten Arten unter Schutz stehen. Bisher waren nur ein Viertel davon geschützt, vor allem die größeren.
- Elefanten: Im Streit um Elefanten bleibt alles beim Alten. Wichtigster Punkt für Naturschützer: Das globale Handelsverbot von Elfenbein wurde bestätigt. "Der Artenschutz hat sich durchgesetzt", sagte WWF-Vertreter Arnulf Köhncke. Ein Antrag auf einen strengeren Schutz für Elefanten aus dem südlichen Afrika wurde abgelehnt. Davor war Pro Wildlife enttäuscht.
- Exotische Tiere: Frösche, Schildkröten und Echsen kamen auch unter den Schutzschirm von Cites. Für gut 30 Reptilien- und 160 Amphibienarten wurde der globale Handel eingeschränkt oder sogar verboten. Insbesondere die schärfere Überwachung bei 158 Glasfrösche-Arten wird nach Ansicht des Ifaw entscheidend sein, um den schnell wachsenden Handel mit exotischen Haustieren einzudämmen.
- Nashörner: Der Handel mit Nashorn-Horn bleibt verboten. Außerdem wird Namibia künftig lebende Tiere zu Naturschutzzwecken innerhalb des Verbreitungsgebiets in Afrika verkaufen dürfen. Für Pro Wildlife wurde dadurch der Nashornschutz in Namibia geschwächt. Nach Ansicht des WWF hingegen kann die Entscheidung den schwächelnden Populationen auf dem ganzen Kontinent zugutekommen.
- Seegurken: Alle drei Seegurkenarten der Gattung Thelenota aus dem indopazifischen Raum wurden unter Schutz gestellt. Dies ermögliche den nachhaltigen Handel und sichere gleichzeitig die biologische Vielfalt der Meere, teilte der Ifaw mit. Laut Experten gibt es mehr als 1200 Arten dieser Tiere, nur vier davon waren bereits gelistet.