„Der goldene Hahn“ ist die letzte von 15 Opern, die Korsakow nach dem, in Russland sehr berühmten, Märchen von Alexander Puschkin komponierte und eine, die er im Grunde auch nicht mehr schreiben wollte. Doch die Umstände in seinem Land animierten ihn dazu, 1905 mit dem Noten Schreiben zu beginnen. Die russischen Streitkräfte befanden sich im Krieg mit Japan und unterlagen in der Schlacht von Port Arthur. In Russland herrschte eine Hungersnot, Unmut gegen den Zaren regte sich, doch die russische Revolution blieb erfolglos. „Der Zar aus dem Märchen kann durchaus ein Äquivalent zu Putin sein“, so der Regisseur, der die Oper in deutscher Sprache aufführen lässt. „Das ist mir besonders wichtig“, betont er, „man soll verstehen, was die Leute singen.“ Es handle sich dabei um eine poetische und gereimte Übersetzung voller Ironie und Satire rund um den „unterbelichteten“ König.