Ein Zahn aus der Höhle Engis – zuvor auf etwa 27 000 und auf 30 000 Jahre datiert –- ist demnach etwa 40 000 Jahre alt, ebenso wie ein Oberschenkel aus der Höhle Fonds-de-Forêt.
Aus den neuen Daten erstellten die Forscher ein Modell, demzufolge Neandertaler in Nordwesteuropa mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (95,4 Prozent) schon vor 44 200 bis 40 400 Jahren verschwanden. „Viel früher als bisher angenommen. Die möglichen Ursachen dieses Aussterbens könnten mit Klimawandel, Wettbewerb und Inzucht zusammenhängen.“
Die früheste Epoche in der Menschheitsgeschichte ist durch den Gebrauch von Steinwerkzeugen gekennzeichnet, die bereits von frühen Vertretern der Gattung Homo, den Homo habilis und Homo erectus hergestellt wurden. Die Steinzeit, die vor 2,6 Millionen Jahren in Afrika und vor 1,1 Millionen Jahren in Europa begann und um 2200 v. Chr. endete, lässt sich in drei große Perioden einteilen:
Paläolithikum
Die Altsteinzeit beginnt mit dem Altpaläolithikum (2,6 Millionen bis 300 000 Jahren), gefolgt vom Mittelpaläolithikum (300 000 bis 40 000 Jahren) und endet mit dem Jungpaläolithikum (40 000 bis 10 000 Jahren). Die Menschen waren Jäger und Sammler, sie kannten bereits das Feuer und nutzten zusammengesetzte Jagdwaffen aus Holz und Stein.
Neolithische Revolution
Übergang von der Jäger- und Sammlerkultur zu Ackerbau und Viehzucht. Foto: Jungsteinzeitlicher Ackerbau, Geschichtsverein Windecken
Mesolithikum
Mit dem Ende der Eiszeit beginnt in Europa die Mittel- und Jungsteinzeit (9600 bis 4500 v. Chr.). Der Übergang von der Jäger- und Sammlerkultur zu Ackerbau und Viehzucht markiert den Beginn der Jungsteinzeit, dem Neolithikum (deshalb auch Neolithische Revolution genannt). In Mitteleuropa umfasst sie den Zeitraum von 5600 bis 4900 v. Chr. und endet um 2150 v. Chr..
Kupfersteinzeit
Das Ende der Steinzeit wird eingeläutet durch den in Ägypten, Südosteuropa und Vorderasien aufkommenden Kupferbergbau und die ersten Techniken der Metallurgie. Der bekannteste Mensch der Kupfersteinzeit ist der als Kälte-Mumie erhaltene Ötzi. Mit der Bronzezeit, in der Metallgegenstände vornehmlich aus Bronze (einer Legierung von Kupfer und Zinn) hergestellt werden, endet die Steinzeit.