Den überregionalen Part bestritten Acts, die sich europa-, teilweise sogar weltweit einen Namen in der Szene gemacht haben: Unter anderem 1000 Mods aus Griechenland, Spidergawd aus Norwegen und Mustasch aus Schweden (alle am Freitag) sowie am Samstag Troubled Horse aus Schweden, The Vintage Caravan aus Island und Orange Goblin aus England - die das Publikum durch die Decke gingen ließen. Einzelne Bands herauszuheben aus einem größeren Line-up kommt immer problematisch, weil da nicht zuletzt die ganz subjektiven Vorlieben des Autors einfließen. Dennoch seien Troubled Horse erwähnt, die aus einem unglaublichen Ort stammen: Im schwedischen Städtchen Örebro mit gerade einmal etwas über 100 000 Einwohnern gibt es eine Reihe bekannter (Szene-)Bands, darunter die Melody-Punker Millencolin und die Grindcoreler Nasum, und ein ebenso im Underground berühmtes Plattenlabel namens "Burning Heart Records". Troubled Horse, die Jungs aus Örebro, spielen Rockmusik mit Einflüssen aus Classic Rock, Hardrock und Proto-Heavy-Metal - woran man schon mal merkt, dass deren Sound mit Worten nur bedingt zu erfassen ist. Sie boten herausragendes Songwriting, eine starke Live-Präsenz (in schwarzen Klamotten bei Bühne unter voller Sonne) und einen guten Draht zum Publikum. Vielleicht ist's das, was nicht nur eine signifikante Band ausmacht, sondern auch das Konzept der "Rock im Wald"-Mannschaft versinnbildlicht: Rockmusik auf dem neuesten Stand - expressiv laut, kraftvoll und schnell einerseits und von einer in der Gründerzeit dieser Musik nicht erreichten technischen Finesse getragen. In diese Kerbe schlugen auch die drei Jungs von Vintage Caravan aus Island - ein Land, das gefühlt mehr Bands als Einwohner besitzt. Wahrscheinlich ermöglichen die langen, stillen Winterabende in den nördlichen Gegenden Europas, dass die dortigen Bands international überproportional bekannt sind. Man wird als Musiker von, ähm, nichts abgelenkt und kann üben, üben, üben. Das machte sich im Live-Set voll bemerkbar. Die drei Nordlichter zelebrierten die instrumentalen Parts ihrer Songs mit einem Können und einer Verve, die auch einer Jimi-Hendrix-Experience zur Ehre gereicht hätten. Und das ist nicht zu hoch gegriffen...