Arbeitsmarkt in der Region Ferien bewirken leichten Anstieg

Christoph Scheppe
Die Stadt Coburg zählte im August mit 1265 Arbeitslosen 28 mehr als im Juli. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Region verzeichnet minimal mehr Arbeitslose als im Juli. Aber ein Allzeithoch auf dem Stellenmarkt zeigt, dass die Ursachen nicht konjunktureller Art sind.

 
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Coburg - Alle Jahre wieder: Der Start in die Sommerferien und das Ende des Berufsausbildungsjahres führen zu einem leichten saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Bereich der Arbeitsagentur Bamberg-Coburg ist dieser im August mit einem Plus von 152 Personen jedoch deutlich geringer als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre ausgefallen.

Der jüngst veröffentlichten Statistik zufolge sind aktuell 11 734 Menschen ohne Job (siehe unten). Das sind 2244 weniger als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Juli erhöhte sich die Quote im Agenturbezirk um 0,1 auf 3,4 Prozent. Auch in den Jobcentern fiel der Anstieg mit 85 auf 4668 Personen moderat aus. Auf dem Rückmarsch ist die Kurzarbeit.

Über die Ferienzeit melden sich jährlich wiederkehrend viele Schulabgänger und Ausbildungsabsolventen zur Überbrückung vorübergehend arbeitslos. Aus diesem Grund ist es nicht ungewöhnlich, dass die Zahl in nahezu allen Städten und Kreisen des Agenturbezirks im August leicht anstieg. Lediglich im Landkreis Bamberg nahm sie erneut ab (minus 2,2 Prozent). Zuwächse verzeichnen hingegen die Städte Bamberg (plus 2,6 Prozent) und Coburg (2,3) sowie die Landkreise Lichtenfels (4,2), Coburg (2,1), Forchheim (1,2) und Kronach (0,7).

Gleichwohl präsentiere sich der regionale Arbeitsmarkt trotz der nahenden vierten Corona-Welle robust und agil, schreibt die Agentur. Begründet wird der Optimismus durch ein „florierendes Allzeithoch“ am Stellenmarkt. „Noch nie seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949 hatten wir so viele Stellenangebote im Bestand“, wird Boris Flemming, operativer Agentur-Geschäftsführer, zitiert. Auf 100 Offerten kommen nach seinen Angaben statistisch betrachtet gerade mal 136 gemeldete potenzielle Bewerber.

Aktuell verfügt die Agentur über 8640 Angebote – 2611 mehr als vor einem Jahr. Besonders groß ist die Nachfrage in den Bereichen Produktion und Fertigung (2750) sowie Verkehr/Logistik/Schutz und Sicherheit (1803).

Kronach und Lichtenfels auf Vorkrisenniveau

In der Stadt Coburg gab es im August mit 1265 Arbeitslosen 28 mehr als im Juli. Die Quote liegt bei 5,5 Prozent (Vorjahr: 6,6). Der Stellenpool umfasst aktuell 1047 Offerten – und damit 314 mehr als im Vorjahresmonat.

1797 Menschen (plus 37) sind im Landkreis Coburg ohne Job. Das entspricht einer Quote von 3,6 Prozent. Im Bestand der Arbeitsvermittler sind 1132 offene Stellen. Im August 2020 waren es 332 weniger.

Einen leichten Anstieg um 9 auf 1239 Personen verzeichnet der Landkreis Kronach. Vor einem Jahr waren es 369 mehr. Damit bewegt sich Kronach wieder auf Vorkrisenniveau. 818 Stellen sind noch unbesetzt.

Erstmals auf Vorkrisenniveau angekommen ist der Landkreis Lichtenfels. Im August waren in der Region der Korbstadt 1377 Menschen ohne Job. Das sind zwar 56 mehr als im Juli, aber 28 weniger als zum Jahresende 2019.

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