Die Musikerin musste einiges verarbeiten. Im vergangenen Jahr veröffentlichte sie mehrere Songs, die als Abrechnungen mit dem Ex interpretiert wurden. "Du hast einen Ferrari gegen einen Twingo eingetauscht, eine Rolex gegen eine Casio", sang sie in "Music Sessions #53". Das Lied, das sie gemeinsam mit dem argentinischen Musikproduzenten Bizarrap aufgenommen hatte, wurde ein Welterfolg.
Wenig später wurde ihr Song "TQG" mit der kolumbianischen Reggaeton-Sängerin Karol G erneut als Seitenhieb gegen den früheren Fußballstar interpretiert. Im Musikvideo zu "El jefe" lässt sie das frühere Kindermädchen des Paars auftreten, das nach der Trennung von der Familie ihres Ex-Partners einfach vor die Tür gesetzt worden sein soll.
Zeitweise schien es, als habe sich Shakira verbissen, als gäbe es in ihrer Musik kein anderes Thema mehr als ihre zerbrochene Familie. Viele fragten sich vor allem, wie sich die in Songs gegossene Abrechnung ihrer Mutter für die gemeinsamen Söhne Milan und Sasha anfühlte. "Sie wissen, dass man sein Leben nur leben kann, wenn man den Schmerz akzeptiert", sagte Shakira zuletzt in einem Interview der britischen Zeitung "The Times". "Und jeder hat seine eigene Art und Weise, das zu tun."
Sie will nach vorne schauen
Doch mit ihrem neuen Album will sie nun offenbar einen Schlussstrich ziehen. In der melancholischen Ballade "Ultima" (Letzte) wendet sie sich womöglich noch einmal an ihren Ex. "Mit der Zeit wirst du es bestimmt bereuen und eines Tages willst du wieder an meine Tür klopfen, aber ist habe beschlossen, alleine zu sein. Versuche nicht mich zu überreden, es ist entschieden", heißt es in dem Lied zu sanfter Klaviermusik.
Es ist der letzte Song, den Shakira für das Album fertigstellte, und er soll einen neuen Abschnitt in der Karriere der so wandlungsfähigen Künstlerin einläuten. "Hoffentlich ist es das letzte Lied, das ich darüber - und an ihn - schreibe", sagte sie der Zeitung "The Times". "Ich hatte das Gefühl, dass da noch etwas war, was mir im Hals steckte und rausmusste."