Von den Teilnehmern des Pilotprojekts möchten den Angaben zufolge knapp drei Viertel mit der testweise eingeführten Arbeitszeitreduzierung weitermachen, ein Fünftel hört damit auf und macht weiter wie zuvor. Der Rest ist noch unentschlossen.
Reaktionen von Arbeitgebern und von der Gewerkschaft
Die Arbeitgebervereinigung BDA äußert Kritik. "Im internationalen Vergleich arbeiten wir Deutsche über das Jahr gerechnet schon heute mit am wenigsten", sagt BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter und weist darauf hin, dass sich Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, bewusst gegen eine Teilnahme an dem Versuch entschieden hätten. "Letztlich wäre eine Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich nur eine massive Lohnsteigerung, die sich die allermeisten Unternehmen nicht leisten können."
Anstatt darüber zu reden, weniger zu arbeiten, sollte man darüber reden, die Stunden in einer Woche flexibler zu verteilen. "Da, wo es passt, Montag bis Donnerstag mal mehr arbeiten und Freitag frei – das sollte möglich sein, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber das vereinbaren." Mit Blick auf die schwache Konjunktur merkt der FDP-Bundespolitiker Reinhard Houben an: "Bisher ist noch keine wirtschaftliche Stagnation durch weniger Arbeit überwunden worden."
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) äußert sich eher vorsichtig zu dem Thema. Vorstandsmitglied Anja Piel sagt, es müsse zunächst geklärt sein, was genau mit Vier-Tage-Woche gemeint sei. "Wenn bei vollem Lohnausgleich nur vier Tage gearbeitet wird und sich dabei die Arbeitsbelastung nicht erhöht, kann das im Idealfall zu mehr Arbeitszufriedenheit und zu höherer Produktivität führen." Sie warnt vor einer "Mogelpackung", wenn das gleiche Arbeitspensum auf weniger Tage verteilt würde und die Beschäftigten dadurch noch stärker im Hamsterrad des Arbeitsalltags wären als zuvor.