Neues Bezirksklinikum Es geht los in Kutzenberg

Alle Hände an die Schaufeln, auf zum Spatenstich: Im ersten Bauabschnitt wird zunächst die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik errichtet. Foto: Bezirk Oberfranken

Es ist ein Mammutprojekt. Bis es fertig ist, wird es Jahre dauern. Kosten: 140 Millionen Euro. Nun erfolgte der Spatenstich für das neue Bezirksklinikum Obermain.

 
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Noch ist alles grüne Wiese – doch bald soll hier eine moderne Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in die Höhe wachsen. In Kutzenberg im Landkreis Lichtenfels wurde jetzt der erste Spatenstich für den Neubau des Bezirksklinikums Obermain gesetzt. Mit 140 Millionen Euro geschätzten Baukosten ist der Neubau in zwei Bauabschnitten die größte Einzelmaßnahme im Krankenhaus-Investitionsprogramm des Bezirks Oberfranken, durch das in den nächsten Jahren über eine halbe Milliarde Euro in den Gesundheitsstandort Oberfranken investiert wird. „Als Bezirkstagspräsident habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unsere Gesundheitseinrichtungen in Oberfranken fit für die Zukunft zu machen“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Der Neubau des Klinikstandortes Kutzenberg spiele dabei eine zentrale Rolle. Der Spatenstich sei ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg.

Im ersten Bauabschnitt des Neubaus in Kutzenberg wird zunächst die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik errichtet. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Der sich anschließende zweite Bauabschnitt umfasst dann die Klinik für Rheumatologie und die Lungenfachklinik. Dafür muss vorab das jetzige Gebäude 11 (Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik; Gerontopsychiatrie) abgebrochen werden.

Die Baukosten für den ersten Bauabschnitt liegen nach derzeitigen Schätzungen bei 92 Millionen Euro, rund 65 Millionen Euro wird der Freistaat Bayern nach Aufnahme in das Krankenhausbauprogramm bereitstellen. Mit dem ersten Spatenstich halten nun die Baumaschinen Einzug auf dem Klinikgelände in Kutzenberg und beginnen mit der Erschließungsmaßnahme. Der laufende Betrieb der Klinik sei dadurch aber wenig beeinträchtigt, da sich die Baustelle am Rand des Geländes befinde, so Katja Bittner, Vorständin der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken.

Auf drei verschiedene „Finger“, zwei für die Psychiatrie im ersten Bauabschnitt, einen für die Somatik inklusive Medizinischem Versorgungszentrum – MVZ - im zweiten Bauabschnitt, sollen die Stationen des Bezirksklinikums in Zukunft verteilt werden. Jeder dieser „Finger“ umfasst vier sichtbare Stockwerke und ein Kellergeschoss, die auf der nordöstlichen Seite des Krankenhausareals in den Hang hinein gebaut werden. Somit sei gewährleistet, dass alle bettenführenden Stationen gut mit Tageslicht versorgt werden.

„Das Umfeld spielt bei der Genesung gerade von psychischen Erkrankungen eine entscheidende Rolle“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm mit Blick auf die Gestaltung des Neubaus und die Einbettung in geplante Grünanlagen.

Um eine sinnvolle Nachnutzung der teils denkmalgeschützten Gebäudesubstanz auf dem Gelände des Bezirksklinikums zu erreichen, wurde ein denkmalpflegerisches Gesamtkonzept in Auftrag gegeben. In einer seiner letzten Sitzungen hatte der Bezirksausschuss beschlossen, die Sanierung von zwei Gebäuden in Angriff zu nehmen. Die dabei entstehenden Wohnungen sollen vornehmlich an Beschäftigte der Bezirksklinik vermietet werden und damit auch die Attraktivität der Bezirksklinik als Arbeitgeber gesteigert werden. Die historische Direktorenvilla wird in der Bauphase als Baubüro genutzt.

Das Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg verfügt über 278 stationäre Betten in den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (178 Betten), Atmungsorgane, Allergologie und Schlafmedizin (66 Betten) und Rheumatologie (34 Betten) sowie über 14 teilstationäre Behandlungsplätze. Das Patienteneinzugsgebiet reicht vom Landkreis Lichtenfels über den Landkreis Coburg bis in die Landkreise Bamberg, Kronach und Kulmbach hinein.

Das Krankenhaus in Kutzenberg wurde ab März 1904 im Pavillonstil errichtet und seither mehrfach an- und umgebaut. Aufgrund der verstreuten Baukörper sind vom Pflegepersonal, den Patienten und der Versorgung täglich Wegstrecken von 113 Kilometern zurückzulegen.

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