Der erfahrene Musicalstar, der schon die Hauptrollen in "Hamilton" und "Hercules" spielte, geht ganz in seiner Rolle auf - seine tänzerischen und gesanglichen Fähigkeiten kommen ohne weiteres an das Original heran. Besonders emotional geraten die Szenen, wenn die drei Michael-Jackson-Darsteller gemeinsam auftreten.
Das Musical beleuchtet in erster Linie den Künstler Michael Jackson und nicht so sehr den Menschen Michael Jackson, der mit seltsamen Eigenarten auffiel und offensichtlich zahlreiche Schwierigkeiten hatte. Immerhin werden die Probleme angesprochen - seine Medikamentenabhängigkeit, sein übertriebener Perfektionismus und vor allem das schwierige Verhältnis zu seinem Vater, der den kleinen Jungen von Anfang an mit brutaler Härte zum Erfolg verdonnerte. "Ich werde niemals gut genug sein", sagt Jackson in einer Szene. Und: "Wir müssen einen Weg finden, liebevoller miteinander umzugehen."
"Ich werde niemals gut genug sein"
Die Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson werden nicht erwähnt - zeitlich kamen sie auch erst zum Ende der "Dangerous"-Tournee auf. Das Unternehmen Stage Entertainment steht zu seiner Entscheidung, die Show nach Deutschland geholt zu haben. "Wir haben uns ganz bewusst für diese Show entschieden, weil sie künstlerisch einfach überragend gut ist. Eine moralische Bewertung haben wir dabei nicht vorgenommen, weil wir finden, dass das dem Publikum überlassen werden darf", sagt Sprecher Stephan Jaekel.