In den ersten beiden Jahren war der Pfarrer Regisseur, bevor er 1973 von Manfred Fausten abgelöst wurde; 18 Jahre später übernahm Klaus Müller von 1992 bis 2004, Karl-Heinz Mock von 2005 bis 2012 und Rüdiger Ebert von 2013 bis heute Spielleiter. Eine ganz besondere Verbindung pflegt die Theatergruppe zur Ordensschwester Dagmar (Inge) Walz: Die gebürtige Jesserndorferin war Mitte der 1970er-Jahre als Missionsschwester nach Südafrika gegangen und wird seitdem mit dem Hauptteil des Gewinnes der Aufführungen unterstützt, um Waisenkinder und in Not geratenen Menschen zu helfen. „Seit 1971 wurden 66 Stücke in ca. 500 Aufführungen präsentiert“, erklärte Bürgermeister Jürgen Hennemann: „Über 200 Akteure, Bühnenbildner, Schminkdamen und sonstige Unterstützer halfen mit, dass in den 50 Jahren ca. 35 000 Zuschauer unterhalten und mehr als 50 000 Euro an soziale Projekte gespendet wurden.“
Wegen Corona musste auch die Theatergruppe Jesserndorf eine Spielpause einlegen, doch die ist nun vorbei: Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Aufführungen am 14./15./16. und 21./22. April – wie gewohnt in Jesserndorf im Saal der Gastwirtschaft Hümmer.
2. Theatergruppe Fischbach-Höchstädten
Neun Personen gründeten im Herbst 1984 die Theatergruppe Fischbach-Höchstädten, im Januar 1985 gab es die erste Aufführung. Viele weitere sollten in den kommenden 35 Jahren folgen, meist waren es gleich mehrere hintereinander – stets vor ausverkauftem Haus der alten Schule in Fischbach. Genauso treu wie das Publikum waren auch die Akteure, die im Laufe der Zeit für zehn, 15, 20 oder gar 25 Jahre auf und hinter der Bühne geehrt werden konnten. Der Dienstälteste mit 31 Spieljahren ist Gründungsmitglied Heinrich Deringer; ältester Spieler war Edmund Stahl, der im Jahr 2018 noch mit 76 Jahren auf der Bühne stand. Der Vorhang für die Theatergruppe Fischbach-Höchstädten fiel im Jahr 2020. Zum Schluss waren es noch zwölf Aktive. „Einmal ist immer Schluss, die Laienspieler sind seit vielen Jahren dabei, Nachwuchs kam nicht hinzu und es gibt Ermüdungserscheinungen“, hatte Jochen Horn, Spielleiter seit 2006, damals gegenüber der Neuen Presse erklärt.
Insgesamt 36 Laienspieler haben sich seit 1984 beteiligt. „Nicht nur für die Unterhaltung der Besucher wurden die Theaterstücke aufgeführt“, so Bürgermeister Hennemann anlässlich der Auszeichnung beim Neujahrsempfang am Donnerstag: „Die Einnahmen wurden immer für einen guten Zweck gespendet.“ Im Laufe der Spielzeit spendete die Theatergruppe 27 000 Euro für verschiedene Einrichtungen oder Privatpersonen in der näheren Region zum guten Zweck.
3. Barbara Gemeinhardt – Eberner Musiktage
2016 war es, da konnte Peter Rosenberg, langjähriger 1. Konzertmeister der Bamberger Symphoniker, von Barbara Gemeinhardt gewonnen werden, sich für ein neues Projekt in Ebern einzusetzen: Geboren wurden die Musiktage. Mit ihnen sollte Kammermusik abseits der großen Musiksäle zu Ohren kommen und gleichzeitig jungen Musikerinnen und Musikern eine Plattform geboten werden, öffentlich vor Publikum zu spielen.
Seit 2017 gastiert das Rückert Ensemble unter künstlerischer Leitung von Peter Rosenberg in der Stadtpfarrkirche St. Laurentius. „Die Akustik in dem großen Kirchenraum begeistert die Musikerinnen und Musiker Jahr für Jahr und dank großzügiger Sponsoren sind ebenfalls jedes Jahr renommierte Solistinnen und Solisten in Ebern zu Gast“, berichtete der Bürgermeister. Die Vertonungen der Gedichte von Friedrich Rückert – Namensgeber des Ensembles – haben in jedem der Konzerte einen festen Platz.
Ohne Barbara Gemeinhardt, verantwortlich für Planung und Organisation, gäbe es die Musiktage nicht. „Sie kümmert sich um alle Belange, von der Beantragung von Fördergeldern bis zur Sponsoren-Gewinnung, über die Bewirtung bis zur Verpflegung und zu der Unterbringung der Musiker“, so Jürgen Hennemann. Die Musikschule Ebern e.V. und die Stadt Ebern unterstützen die Musiktage Ebern, die inzwischen auch Besucher aus dem weiteren Umland anziehen.
Auch in diesem Herbst, wie üblich am Wochenende nach der Eberner Kirchweih – in diesem Jahr vom 22 bis 24. September – werden die Musiktage wieder stattfinden. Auch die mittlerweile siebte Auflage habe ein sehr ansprechendes Programm, so Barbara Gemeinhardt: Künstler aus dem Nürnberger und Berliner Raum spielen Brahms, Dvorak und Mozart, Höhepunkte sind ein Klarinettenkonzert sowie der Auftritt eines bekannten Eberner Tenors: „Es ist uns gelungen, Julian Freibott gewinnen zu können“, strahlte Barbara Gemeinhardt: Er wird die Rückertlieder singen.
4. Kulturabteilung des Sport- und Kulturvereins Ebern – Eberner Musiknacht
Sechs Bands in sechs Kneipen – das ist seit über zwölf Jahren das Konzept der Eberner Musiknacht, bei der in den Gaststätten vor Ort Bluesrock bis hin zu verschiedenen Pop- und Rocksongs präsentiert werden. Entstanden ist die Idee, Ebern an einem Abend an verschiedenen Spielstätten mit Musik zu erfüllen, in der Kulturabteilung des Sport- und Kulturvereins Ebern. „Das Besondere: Die Bands spielen zur gleichen Zeit und machen zur gleichen Zeit Pause, um ein Wechseln von einer Kneipe in die andere zu ermöglichen“, erklärte Bürgermeister Jürgen Hennemann: „Damit der Eberner Gast nichts von der Musik verpasst. Der Franke tickt so – wenn schon bezahlt, dann will ich auch nichts verpassen.“ Das Konzept ging auf und wurde mit durchschnittlich 500 bis 600 Gästen zu einem Erfolgsmodell.
Motor der vielen ersten Jahre war Walter Ullrich, der sich um die Organisation, die Verpflichtung der Künstler und um den Ablauf am Abend kümmerte, zusammen mit Andrea Meister (Plakatgestaltung, Abrechnung), den Kassenteams der Kulturabteilung des Sport- und Kulturvereins Ebern und des Radclubs Ebern und der Dartabteilung. 2022 ging die Musiknacht dann in kleinerer Form und kürzerem Vorlauf ohne Walter Ullrich, dafür mit Gabi Pfeufer und anderen Mitgliedern der Kulturabteilung an den Start. Sie wollen die Musiknacht auch in 2023 und den nächsten Jahre mit gleichem Konzept weiterführen.
Ein weiteres kleineres Event wurde 2023 erstmals durchgeführt: „Zwischen den Jahren“ hieß die Veranstaltungsreihe zwischen Weihnachten und Dreikönig mit Ausstellungseröffnung, Bildervortrag, Orgelkonzert, Stadtführung und Grauturm-Anstrahlung mit Lichtkunst, gemeinsam mit anderen Vereinen und guter Beteiligung zwischen 30 und 100 Besuchern, wie Bürgermeister Hennemann berichtete: „Mal sehen, ob das auch zu einer Dauereinrichtung wird.“