Neujahrsrede Coburger OB kündigt „Aufbruch 2022“ an

Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig bei seiner Neujahrsansprache, die auch heuer auf Video aufgezeichnet wurde. Foto: /Stadt Coburg

Dominik Sauerteig blickt auf die Entwicklung Coburgs. Dabei übt er deutliche Kritik an den „Corona-Spaziergängen“.

 
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Coburg - Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) kritisiert in seiner Neujahrsrede die „Corona-Spaziergänge“ in Coburg. Dass die zur Bekämpfung der Pandemie erlassenen Maßnahmen Leben schützen sollen, werde dabei mit Diktatur gleichgesetzt, kritisiert Sauerteig. Dies zeige, „dass viele nicht wissen, was Diktatur wirklich ist“. In einer solchen dürften sie nicht einmal „spazieren gehen“.

Der OB räumt ein, dass gerade vor dem Hintergrund von zwei Jahren Corona-Einschränkungen „deutlich mehr“ miteinander kommuniziert werden müsse. Hier sehe Sauerteig die Stadt genauso in der Pflicht wie die Parteien und Verbände: „Im Rahmen der Möglichkeiten und Hygienekonzepte müssen wir das demokratische Miteinander und den politischen Diskurs auch tatsächlich leben.“ Der Oberbürgermeister sage ein klares Ja zur politischen Diskussion und Auseinandersetzung, aber unter Beachtung der rechtlichen Spielregeln „und unter Berücksichtigung des Schutzes der Schwächeren in unserer Gesellschaft“. Wer in einer Gemeinschaft leben wolle, „muss Rücksicht auf andere nehmen“.

Seine Neujahrsrede hat Oberbürgermeister Sauerteig unter das Motto „Aufbruch 2022“ gestellt. Dazu sollte es einen Empfang in der Alten Kühlhalle am Schlachthofgelände geben. Der muss wegen Corona ausfallen. Deshalb wird die Rede per Video im Internet veröffentlicht.

Sauerteig betont, auf dem ehemaligen Schlachthof- und Güterbahnhofgelände in der Südstadt lasse sich der Aufbruch regelrecht mit Händen greifen: „Dort wo vor zehn Jahren noch Schweinehälften gekühlt wurden, ist in nur einjähriger Bauzeit eine Keimzelle für kreative junge Leute entstanden.“ In den nächsten Wochen werden hier digitale Gründer einziehen. Zudem werde die Hochschule Coburg hier ihr Transferzentrum zur regionalen Wirtschaft unterbringen.

Nur wenige Meter entfernt werde die ehemalige Güterabfertigungshalle noch dieses Jahr zu einem Treffpunkt von Subkultur und authentischen Events „in der spannenden Atmosphäre eines Industriedenkmals“ werden. In der Nachbarschaft rage heute schon das Globe-Theater als kultureller Leuchtturm heraus. So entstehe im Süden Coburgs „ein Zentrum für kulturelle Begegnung und eine Denkfabrik von und für morgen“. Dominik Sauerteig ist überzeugt davon, dass dies eine Strahlkraft weit über Coburg hinaus entwickeln werde.

In seiner Neujahrsrede sagt der Oberbürgermeister zu, sich weiter für die Stärkung der gesundheitlichen Versorgung in Coburg einzusetzen. Er nennt den Neubau des Klinikums sowie die Bemühungen, weitere Haus- und Fachärzte in die Stadt zu holen. Hier werde man nicht nachlassen.

Er dankt den Beschäftigten in Medizin und Pflege für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie, würdigt die Hilfe von Coburgern bei der Bewältigung der Flutkatastrophe im Ahrtal, beschreibt das millionenschwere Glasfaser-Ausbauprogramm der Stadtwerke, erklärt Klimaschutz und Nachhaltigkeit zur Chefsache und kündigt die Fortsetzung der Besuche in den Stadtteilen an. Schließlich weckt der OB Freude auf den Event- und Festsommer 2022 in Coburg. Dieser werde „vielleicht wieder etwas anders ausfallen müssen als in der Vor-Corona-Zeit, aber das muss nicht weniger attraktiv sein“.

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