Neukirchen Die Jugend muss vorerst draußen bleiben

Martin Rebhan

Die Einrichtung in Neukirchen kann die Corona-Auflagen nicht erfüllen. Doch es gibt auch Grund zur Freude.

 
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Neukirchen - Die Jugendbildungsstätte Neukirchen bleibt aufgrund der Corona-Pandemie vorerst bis September geschlossen. Die Leiterin der Einrichtung, Anja Keyser, erläutert hierzu, dass in dem "Hygienekonzept Beherbergung" der bayerischen Staatsregierung unter anderem festgeschrieben ist, dass jede Wohneinheit über eine eigene Sanitäreinrichtung verfügen muss. "Hier macht uns die Tatsache, dass sich unsere sanitären Einrichtungen auf den Gängen befinden, sehr zu schaffen", so Keyer. Dazu komme, dass die geforderten Abstandsregeln nur schwer einzuhalten seien. Anja Keyser vermisst hier eine klare Aussage der Politik, unter welchen Umständen die Jugendbildungsstätte wieder öffnen könne. Dass derzeit Schulfahrten untersagt sind, ist für das Haus auch nicht gerade förderlich. "Die Schulfahrten sind nicht aufgrund der Ansteckungsgefahr untersagt worden, sondern finden wegen des zahlreichen Unterrichtsausfalls nicht statt", so Keyser. Sie findet aber, dass Unterricht nicht alles ist, was Bildung ausmacht. "Es gehört auch die Förderung der sozialen Kontakte, das gegenseitige Kennenlernen und vieles mehr dazu", betont die Leiterin und ergänzt: "Das bleibt nun alles auf der Strecke."

Ein weiteres Damoklesschwert schwebte zudem bis vor Kurzem über der Bildungsstätte. Ende 2018 hatte sich die Landessynode der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern nach langer Diskussion dazu entschlossen, die Jugendbildungsstätte in Neukirchen zu erhalten und zu sanieren. Man rechnete mit einem Investitionsvolumen von 14 Millionen Euro. Der Landeskirchenrat war angesichts der finanziellen Auswirkung durch die Corona-Pandemie gefordert, alle laufenden und geplanten Projekte neu zu überprüfen. Auch Neukirchen stand auf dem Prüfstand. Vor ein paar Tagen kam dann die erlösende Nachricht: Die Landeskirche als Träger der Einrichtung hat sich dafür entschieden, an der Jugendbildungsstätte festzuhalten und die Sanierung der Einrichtung zu realisieren.

"Mit den positiven Bescheiden aller Fördermittelgeber in der Tasche und der erneuten Bestätigung durch den Landeskirchenrat können nun die Ausschreibungen für die geplanten Baumaßnahmen beginnen", erläuterte Anja Keyser. Nach ihrer Aussage ist der Bauantrag im Landratsamt eingereicht, die Prüfung der Unterlagen durch den Bayerischen Jugendring ist vollzogen. "Somit werden wir nach derzeitigem Stand im November diesen Jahres das Haus schließen, mit dem Bau beginnen und im Juni 2022 die Wiedereröffnung feiern", so Keyser.

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