Neundorf Familie Kuhnlein kann jetzt verreisen

Heike Schülein
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Die seit einem Zeckenbiss fast vollständig gelähmte Mutter zweier Kinder braucht im Alltag ständig Hilfe. Eine Spende von vier Rotary Clubs lässt nun einen Traum für sie wahr werden.

 
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Ein Zeckenbiss im Juni 2020 hat das Leben von Familie Kuhnlein von jetzt auf gleich komplett umgekrempelt. Seitdem ist Juliane Kuhnlein fast vollständig gelähmt und rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen. Damit die Mutter zweier junger Kinder dennoch so weit wie möglich ein eigenständiges Leben führen kann, hat ihr Ehemann Tobias das gemeinsame Haus im Mitwitzer Ortsteil Neundorf behindertengerecht umgebaut. Auch technische Hilfsmittel erleichtern ihr den Alltag. Ein Stück weit mehr Teilhabe und Normalität ermöglicht der Familie seit Kurzem die Unterstützung der vier Rotary Clubs aus Kronach, Coburg, Obermain und Sonneberg. Gemeinsam sammelten die Rotarier 23 000 Euro für einen Spezial-Anhänger. Darin kann für Juliane Kuhnlein lebensnotwendiges medizinisches Equipment befördert werden.

Mehr Freiheit und Lebensqualität

„Wir würden gerne mal gemeinsam Urlaub machen, nach Österreich in die Berge oder an die Nordsee fahren“, erzählt Tobias Kuhnlein. Da hierfür alle erforderlichen medizinischen Gerätschaften sowie insbesondere auch das Pflegebett seiner Ehefrau mittransportiert werden müssten, benötige man hierfür einen Spezial-Anhänger mit extra Funktionen – wie zum Beispiel eine Kippvorrichtung sowie eine enorm hohe Belastbarkeit und Ladekapazität. Eine solche Qualität hat natürlich ihren Preis, der für die Familie alleine unerschwinglich wäre. Zur großen finanziellen Belastung durch die Umbauarbeiten des Hauses und noch nicht abbezahlter Kredite kommen allmonatlich hohe krankheitsbedingte Kosten, die nicht über Versicherungen oder andere Stellen gedeckt werden – ein ohne finanzielle Unterstützung nicht stemmbarer Kraftakt für Tobias Kuhnlein, der die Pflege seiner Frau, seinen Beruf als Berufsschullehrer sowie die Kinder Florentin und Laurena unter einen Hut bringen muss. Umso dankbarer sind die Eheleute für die außergewöhnliche Spende der vier Rotary Clubs, die ihnen ein Stück weit mehr Freiheit und Lebensqualität schenken soll. Gezogen wird der Anhänger von einem von Tobias Kuhnlein ersteigerten Personentransporter.

Mehr Mobilität und Flexibilität

„Wir hoffen sehr, mit unserer Spende zu mehr Mobilität und Flexibilität in ihrem Familienleben beitragen können“, wünschte sich Mechtild Straub, Präsidentin des Rotary Clubs Kronach, bei der offiziellen Übergabe. Bei einer Innenbesichtigung zeigten sich die Rotary-Freunde tief beeindruckt von der Art und Weise, wie die Familie den Alltag meistert. Dabei erfuhren sie auch, dass Juliane Kuhnlein im neuen Jahr wieder in ihren früheren Beruf in die Stadt Coburg als Verwaltungsfachwirtin zurückkehren kann. Auch das sollte für ein weiteres Stück mehr Normalität sorgen.

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