Christian Meyer, Geschäftsführer der Coburger Wohnbau, ist zwei Tage nach dem dramatischen Bauunglück im Gustav-Hirschfeld-Ring noch immer erschüttert. Dort war am Mittwoch bei Sanierungsarbeiten an einem Wohnhaus ein Balkon abgestürzt und hatte einen 55 Jahre alten Bauarbeiter unter sich begraben. Für den Mann aus dem Landkreis Kronach kam jede Hilfe zu spät. "Zuallererst sind unsere Gedanken bei den Angehörigen des Unfallopfers", betont Christian Meyer. Außerdem werde fieberhaft nach der Ursache des Unglücks gesucht. Insgesamt 150 Balkone seien in dem Wohngebiet seit 2012 saniert worden. "Dieser war der vorletzte, und er war völlig unauffällig. Wie die anderen auch hielt er seit 60 Jahren." Warum trotzdem die Betonplatte über dem Kopf des Bauarbeiters, der mit Spachtelarbeiten beschäftigt war, wegkippte, soll derzeit ein Baugutachter klären. "Bis dieses Ergebnis vorliegt werden wir alle Mieter darüber informieren, die Nutzung ihrer Balkone derzeit zu unterlassen", erklärt Christian Meyer auf NP -Anfrage. "Wir sagen ganz deutlich, das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Aber auch auf Grund der Tragik dieses Vorfalls gilt es nun, jedes noch so kleine Restrisiko ausschließen zu können", so Meyer. Sämtliche 150 Balkone in der Siedlung sollen nun zeitnah einer Prüfung unterzogen werden.