Neuses an den Eichen/Coburg Neuer Zebrastreifen, altes Problem

Christoph Scheppe
Auf Höhe des Anwesens Callenberger Straße 8 hat der CEB einen Zebrastreifen angelegt. "Der wird aber kaum genutzt, weil er am falschen Ort ist", spricht Stefan Bayreuther (Foto) von einem "Schildbürgerstreich". Foto: Christoph Scheppe

Anlieger der Callenberger Straße fordern seit Jahren einen Fußgängerüberweg. Jetzt gibt es ihn. Die Freude hält sich aber in Grenzen.

 
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Vor fünf Jahren wurde das Fachmarktzentrum auf dem ehemaligen Sagasser-Gelände in der Callenberger Straße eröffnet. Seither forderten die Anlieger einen Zebrastreifen, weil mit den Einkaufsmöglichkeiten die Verkehrsbelastung und damit auch die Gefahr für Fußgänger zugenommen hat. Jetzt ist die Stadt dem Ansinnen nachgekommen. Seit 24. September gibt es auf Höhe des Anwesens Callenberger Straße 8 eine Querungsmöglichkeit.

Den Weg dazu hatte der Bau- und Umweltsenat bereits im Februar vergangenen Jahres geebnet, weil bei Zählungen ein deutlicher Anstieg des Verkehrsaufkommens registriert wurde. "Das war eine Einzelfallentscheidung, denn in Tempo-30-Zonen sind Zebrastreifen generell nicht erlaubt", erläutert Ordnungsamtsleiter Kai Holland auf NP -Anfrage. Wegen der "besonderen Situation in der Callenberger Straße" sei ein zusätzlicher Gehweg angelegt worden, um Fußgängern und insbesondere den Schülern der Heiligkreuz-Mittelschule einen sicheres Überqueren der Straße zu ermöglichen.

Von einem "Schildbürgerstreich" spricht indes Stefan Bayreuther, der sich für die Interessengemeinschaft von Anliegern der Callenberger Straße vor Jahren für bessere Sicherungsmaßnahmen einsetzte. "Jetzt gibt es zwar den geforderten Zebrastreifen, aber der wird kaum genutzt", kritisiert er die Standortwahl. Seiner Meinung hätte die Querung im Kreuzungsbereich Callenberger Straße/Brückenstraße errichtet werden müssen - und nicht 250 Meter vom Fachmarktzentrum oder gar 500 Meter von der Bushaltestelle an der Einmündung Brückenstraße/Raststrasse entfernt. Dieser Umweg stelle besonders Senioren und auf Rollatoren angewiesene Menschen vor große Probleme. "Die Schüler wechseln bei der Adria die Straßenseite, Fachmarktkunden nutzen nach wie vor die Brückenstraße", berichtet Bayreuther von seinen Beobachtungen. Für ihn steht fest: "Der Zebrastreifen am diesem Ort ist Verschwendung von Steuergeldern."

Anders als sein "illegaler" Vorgänger ist der jetzige Zebrastreifen amtlich. Im Juli 2016 hatten Unbekannte in einer Nacht- und Nebelaktion einen "Fußgängerüberweg" auf Höhe des Fachmarktzentrums gepinselt. Die Polizei ermittelte wegen Amtsanmaßung - erfolglos.

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