Neuses Spielplatz bekommt ein Bio-Klo

Karl-Heinz Hofmann

Die CSU erhält für ihren Antrag eine Mehrheit. Die beliebte Freizeitanlage in Neuses soll zeitnah mit einer Komposttoilette ausgestattet werden.

 
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Der Kinderspielplatz in Neuses lädt mit seiner naturnahen Gestaltung nicht nur die Kinder zum Spielen ein. Auch Eltern und Großeltern verweilen gerne für längere Zeit an diesem Fleckchen Erde. Deshalb will die Stadt Kronach hier eine Toilettenanlage für Kinder und Erwachsene installieren lassen, die durch ein Trennsystem 100 Prozent Nachhaltigkeit und Umweltschonung verspricht. Foto: Karl-Heinz Hofmann/Karl-Heinz Hofmann

Der Verwaltungsausschuss des Kronacher Stadtrats hat grünes Licht für ein Toiletten-Pilotprojekt gegeben. Demnach wird der Kinderspielplatz in Neuses mit einer Toilette für Erwachsene und Kinder ausgestattet. Die CSU-Fraktion hatte dies beantragt. Aus Sicht von Fraktionschef Martin Bittruf biete sich eine sogenannte „Komposttoilette“ an. Bei entsprechender Akzeptanz durch die Nutzer „wäre die Ausstattung von weiteren Spielplätzen im Stadtgebiet zu überlegen“.

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Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU) wies darauf hin, dass man schon seit zwei Jahren bemerkt habe, dass sich nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern und Großeltern gerne längere Zeit auf dem Neuseser Spielplatz aufhalten. Daher plädierte auch sie auf die Anschaffung einer familienfreundlichen Toilette. Peter Witton (Grüne) fand die Idee sehr gut. Er riet dazu, auch ein WC für Touristen im Stadtgebiet anzubieten.

Keine Chemie, kein Wasser

Matthias Simon (FW) sah dies anders. „Was ist mit den anderen Stadtteilen?“, fragte er und rechnete hoch, dass man sehr schnell bei über 200 000 Euro Anschaffungswert liegen könnte. Ähnlich klang es bei Ralf Völkl (SPD): „Wir müssen aufpassen und auch dem Haushalt im Blick haben.“ Der Leiter der Technischen Dienste, Marco Deuerling, erklärte, wie die WC-Anlage funktioniert. Der komplette Verzicht auf Chemie und Wasser ermöglicht nach seinen Worten eine unkomplizierte Entsorgung und schone die Umwelt. Kämmerer Wolfgang Günther wies darauf hin, dass für 2022 keine Mittel für ein solches Vorhaben im Haushalt eingestellt seien. Das Gremium stimmte schließlich dennoch mit 5:2-Stimmen dafür, die Technischen Dienste mit der Bestellung und der anschließenden Errichtung der Bedürfnisanstalt zu beauftragen.