Neuses Zwei neue Helfer fürs Dorfmuseum

Karl-Heinz Hofmann
                 Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Joshua Pyka sowie Michael Hohenadel werden künftig Hans Schrepfer bei der Pflege und Dokumentation der Exponate zur Hand gehen. Zu tun gibt es dort immer jede Menge.

 
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Neuses - Das Flößerdorf Neuses und die Stadt Kronach freuen sich über zwei neue Mitstreiter, die sich künftig im Dorfmuseum Neuses engagieren werden. So werden der erst 24-jährige Joshua Pyka sowie Michael Hohenadel Hans Schrepfer zur Hand gehen. Schrepfer zeigte sich dann auch bei der offiziellen Vorstellung seiner neuen Helfer überglücklich, in dieser von der Corona-Pandemie negativ geprägten Zeit nach mehren Aufrufen endlich fündig geworden zu sein. Auch Angela Hofmann, die zur Begrüßung der beiden ins Flößerdorf gekommen war, lobte deren Bereitschaft und dankte ihnen im Namen der Stadt für deren Bereitschaft, sich der Erhaltung der Exponate und Pflege des Dorfmuseums anzunehmen. „Wer sich für Orts- und Heimatgeschichte interessiert, findet im kleinen Museum in Neuses ein wahres Kleinod an akribisch sortierten Zeitzeugen in Bild, Wort und Gerätschaften“, so die Kronacher Bürgermeisterin. Die vielen Exponate würden sie bei jedem Besuch aufs Neue begeistern. „Besonders interessant finde ich den Einblick in frühere, schwierige Zeiten der Menschen im Frankenwald. Wie unsere Vorfahren diese gemeistert haben, das kann uns heute Mut und Kraft verleihen“, so die Bürgermeisterin. Sie danke natürlich auch Hans Schrepfer für seine Verdienste um die Aufbauarbeit und für seinen nun schon 16 Jahre währenden Einsatz um die Erhaltung und Weiterführung dieser wichtigen Erinnerungsstätte. Das Dorfmuseum zeige, dass in Neuses nicht nur die Flößerei hohen Stellenwert habe, sondern auch das Heimat- und Geschichtsbewusstsein als ein Stück der Identität gepflegt werde. So fänden sich neben vielen Exponaten, die Zeugnisse vom Leben der Flößer geben, im Dorfmuseum auch Gegenstände des Handwerks und der Landschaftswirtschaft, aber auch Dinge des täglichen Gebrauchs.

Georg Gäßlein legte den Grundstein

Der 74-jährige Theaterautor, Regisseur und Heimatliebhaber Hans Schrepfer ließ es sich dann auch nicht nehmen, einen Einblick in die Entstehung des kleinen Museums zu geben. Die Anfänge lagen demnach bei Georg Gäßlein, der leider schon im Jahre 1992 verstarb. Georg Gäßlein habe selbst ein kleines Privatmuseum mit seinen gesammelten Werken bei sich zu Hause aufgebaut, so Schrepfer. Seine Idee, daraus ein Dorfmuseum zu machen, fand Gehör beim Vorsitzenden des Vereins für Kulturpflege, Edgar Dunst. Dunst hatte als Stadtrat auch gute Verbindungen zum damaligen Kronacher Bürgermeister Manfred Raum, der wiederum die Werke von der Museumsfachkraft der Stadt Kronach, Michaela Neukum, begutachten ließ. Die riet dann auch zur Einrichtung eines Museums.

Nach dem plötzlichen Tod von Georg Gäßlein verschwanden dann aber leider erst einmal die Pläne vom Dorfmuseum in einer Schublade. Es verging noch einige Zeit, bis mit dem Umbau des ehemaligen Spritzenhauses, das zwischenzeitlich als Lkw-Garage und zuletzt vom Bauhof genutzt wurde, begonnen werden konnte.

Viele ehrenamtliche Helfer seien damals unter Leitung des Bauingenieurs Winfried Lebok, der diese Aufgabe ebenfalls ehrenamtlich übernommen hatte, an die nicht leichte Arbeit gegangen, erinnert sich Schrepfer. Im Laufe der Bautätigkeit kristallisierte sich ein harter Kern von tatkräftigen Männern heraus, die von Baubeginn bis zur Fertigstellung vollen Einsatz zeigten. Die Einweihung des Dorfmuseums am 20. Juni 1998 sei wie ein Geschenk zur 675-Jahrfeier des Flößerdorfes 1998 gewesen, erinnert sich Schrepfer an den großen Moment.

Das Sammeln und Pflegen ging weiter, zumal auch das Interesse am Museum wuchs. 2004 nahmen sich dann Hans Schrepfer und Wolfgang Stöbel dem Museum an. In akribischer Detailarbeit erstellten die beiden immer wieder neue Regale und Schränke, um die Museumsstücke gut sortiert, übersichtlich und mit Informationen beschriftet präsentieren zu können. Tausende Objekte sind inzwischen dort zu sehen. Leider verstarb auch Wolfgang Stöbel schon vor einigen Jahren und seither suchte Hans Schrepfer nach jüngeren Mitstreitern. Schon seit Ende 2013 stand ihn dabei einmal Joshua Pyka zur Seite.

Doch nach dem Abitur ließ ihm sein Studium des Pflegemanagements und der Gesundheitswissenschaften nur noch wenig Zeit. Doch inzwischen hat er sein Studium abgeschlossen und will sich nun wieder mehr dem Dorfmuseum widmen.

Michael Hohenadel kam hingegen aus Niedersachsen in den Frankenwald und wohnt seit 1997 in Neuses. Von seiner Wohnung zum Dorfmuseum sind es nur wenige Schritte. Er habe schon immer ein große Geschichtsinteresse gehabt und auch seine neue Heimat liege ihm sehr am Herzen, erläutert er seine Beweggründe, sich im Dorfmuseum einzubringen.

„Ich möchte, dass die Tradition sowie auch Exponate der Vergangenheit erhalten bleiben.“

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