Neustadt Baden immer mit Blick auf die Uhr

Peter Tischer
Es herbstelt im Neustadter Märchenbad: Regina Ziegler hadert allerdings nicht nur mit dem schlechten Wetter, sondern auch mit der Zeitbegrenzung. Foto: Tischer

Dass im Märchenbad eine Zwei-Zeiten-Regelung gilt, gefällt nicht allen Gästen. Die Bäder GmbH verteidigt sich, verspricht aber auch Besserung.

 
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Neustadt - Seit sie im Ruhestand ist, besucht Regina Ziegler regelmäßig das Neustadter Märchenbad. „Sobald das Wetter passt, bin ich drin“, erzählt sie. „Doch ich bleibe nicht nur zum Bahnen-Schwimmen, sondern ich möchte einen schönen Tag verleben, chillen, relaxen und den Alltag hinter mir lassen.“ Das klappt in diesem Jahr aber nicht, denn der Badetag wurde heuer wegen Corona auf zwei Badezeiten aufgeteilt: einmal von 8 bis 13 Uhr, und einmal von 14 bis 19 Uhr. So will man möglichst vielen Neustadtern den Badbesuch ermöglichen. Ziegler ist darüber nicht glücklich. „Ich gehe halt nicht schon um 8 Uhr rein, sondern erst um 11 Uhr und möchte dann bis abends bleiben. Doch nach der neuen Regelung könnte ich nur zwei Stunden bleiben“, beschreibt sie ihre Gewohnheiten, die viele ihrer Bekannten teilten. So habe die Zeitbegrenzung ihre Schwimmbadgruppe regelrecht gesprengt.

Die Bäder GmbH verweist darauf, dass alle Verantwortlichen und Mitarbeiter enorme Anstrengungen auf sich genommen hätten, um möglichst vielen Neustadtern trotz der Ausnahmesituation einen geregelten Badbetrieb bieten zu können.

Dieser Plan gehe jedoch nicht auf, hält Regina Ziegler dagegen: „Da Familien oder eben Rentner nicht so früh ins Freibad kommen, ist es morgens fast leer. Bis 11 Uhr ist oft kein Mensch drin, und die länger bleiben wollen, müssten dann ja zwei Mal bezahlen.“ 2020, als es die Zeitbegrenzung noch nicht gab, seien beispielsweise Schwimmer gekommen, die nur ihre Bahnen gezogen hätten und nach spätestens zwei Stunden wieder gegangen seien, sodass es Platz für andere gegeben habe.

Die Bäder GmbH betont hingegen, dass andere Badegäste darauf gedrängt hätten, eine Zwei-Zweiten-Regelung einzuführen. „Dank dieser Regelung war es in diesem Jahr – gerade an den wenigen warmen Sommertagen – möglich, dass mehr Badegäste in unser Freibad gehen durften, was sich laut Auswertung der Besucherzahlen auch als sinnvolle Maßnahme erwiesen hat“, erklären die Verantwortlichen.

Regina Ziegler ist dennoch nicht überzeugt. „Mit Blick auf die kommende Saison sollten die Verantwortlichen überlegen, ob sie das wieder ändern, sofern es Corona erlaubt“, sagt sie. Mehrere ihrer Bekannten sähen das genauso. Neben Kritik hat sie für die Bäder GmbH aber auch Lob parat: „Die Online-Buchung ist okay.“

Einen Grund zur Freude hat sie ebenfalls. Unabhängig von Zieglers Kritik werden nämlich schon ab dem heutigen Montag die Öffnungszeiten angepasst, teilen die Verantwortlichen mit: „Der Badetag wird nunmehr auf eine Badezeit von 10 18 Uhr beschränkt.“

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