Neustadt bei Coburg Sammelaktion für altes Spielzeug

Statt im Sperrmüll kann altes Spielzeug in speziellen Sammelcontainern entsorgt werden. Foto: picture alliance / dpa/Martin Gerten

Am Wertstoffhof warten große Container auf ausrangierte Bausteine, Fahrzeuge, Puppen und Co. Ziel des deutschlandweit einmaligen Projektes ist es, Wertkreisläufe zu verbessern und zu erfahren, was überhaupt im Müll landet.

 
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In der Stadt Neustadt startet ein deutschlandweit einmaliges Projekt, das die Verwertungsmöglichkeit von Spielzeug untersucht. Unter dem Schlagwort „Auf Wiedersehen“ können bis Ende März im Wertstoffhof an der Eisfelder Straße ausrangierte oder kaputte Spielsachen abgegeben werden. Ziel der Aktion ist es, Verbesserungsmöglichkeiten im Materialkreislauf von Spielzeugen aufzuzeigen. Gesammelt wird alles, angefangen von Elektro-, Outdoor-, Holz- und Kunststoffspielzeug bis hin zu Puppen, Plüschtieren und Gesellschaftsspielen.

Das Projekt ist eine Kooperation des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie (DVSI), des Entsorgungsdienstleisters Zentek und der Stadt Neustadt. „Spielzeug ist sehr breit gestreut, was Materialien und ihre Verarbeitung angeht“, weiß Martin Gottschalk, Kämmerer im Rathaus. Ob eine Sammlung getrennt von anderen Wertstoffen Sinn mache, müsse die Auswertung des Projektes zeigen. Martin Gottschalk erklärt, dass in der kommenden Woche im Neustadter Wertstoffhof zwei zusätzliche Behälter speziell für Spielzeug aufgestellt werden. „Wenn sie voll sind, werden sie abgeholt und der Inhalt wird ausgewertet“, sagt er.

Die Idee geht zurück auf eine Initiative des Spielwarenverbandes. Dieser hat über die Neustadter Firma Heunec den Kontakt zur Puppenstadt hergestellt. „Die große Frage ist doch: Was an Spielzeug gelangt überhaupt in den Müll?“, fragt Barbara Fehn-Dransfeld, eine der beiden Geschäftsführerinnen des Plüschtierherstellers. Viele Dinge würden über Generationen weiter genutzt, Fahrzeuge, Kuscheltiere oder Bausteine zum Beispiel. Ziel der Aktion sei es, die Spielzeuge und ihre Wertkreisläufe zu verbessern.

„Aufgrund der Nachhaltigkeit waren wir sofort von dem Projekt begeistert und haben es an die Stadt herangetragen“, schildert die Unternehmerin. Angesichts der vielen durch Ukrainekrieg und Energiekrise bedingten drängenden Fragen in der Stadtverwaltung sei sie froh, dass die Realisierung des Spielzeugprojektes dennoch so gut geklappt habe. „Im Moment wissen wir gar nicht, was überhaupt weggeworfen wird, ich finde das sehr spannend“, meint Barbara Fehn-Dransfeld. Ob die gesammelten Spielzeuge aufgearbeitet und weiterverwendet oder recycelt werden, müsse man dann sehen. Derzeit ist die Puppenstadt der einzige Ort in Deutschland, an dem die speziellen Spielzeug-Sammelcontainer aufgestellt werden. Weitere sollen jedoch nach dem ersten Pilotdurchlauf folgen. Zudem starten in den kommenden Tagen Werbeaktionen, die auf die Abgabemöglichkeit hinweisen sollen.

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