Neustadt Endlich wieder Spaß am Flohmarkt

Peter Tischer

In Neustadt gibt es seit zehn Monaten wieder die Gelegenheit, Schnäppchen zu ergattern. Das nutzen Händler und Kunden ausgiebig.

 
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Nadja aus Weidhausen (rechts) hatte unter anderem Glasperlen im Angebot, aus denen Lenka aus Neustadt Ketten und Rosenkränze kreiert. Foto: Peter Tischer

Neustadt - Am 5. September vergangenen Jahres fand der letzte große Flohmarkt in Neustadt statt. Damals auf dem Schützenplatz und mit starken, Corona bedingten Beschränkungen. Zehn Monate sind seitdem vergangen, und sowohl Händler als auch Kunden sehnten sich danach, in der Puppenstadt wieder feilschen zu können. Das war am Wochenende der Fall. So fiel das Urteil von Beschickern und Besuchern einstimmig aus: „Endlich wieder Flohmarkt“ hörte man allenthalben.

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Das Resümee von Flohmarktbetreiber Kai Freyer hört sich äußerst positiv an: „Wir hatten 70 Stände und auch eine gute Kundenfrequenz. Ein Indiz dafür waren über 1000 Terminzettel sowie 100 für Händler, die alle weg waren.“

Am Stand von Nadja aus Weidhausen, die unter anderem Glasperlen anbot, suchte Lenka aus Neustadt nach passenden Stücken: „Ich bastle daraus Ketten und Rosenkränze und verschenke sie dann an Bekannte.“ Ein paar Schritte weiter hatte Christa aus Meilschnitz ihren Stand aufgebaut: „Ich habe einen guten Verkauf“, lobte sie die Freisportanlage als Austragungsort. Pamela aus Neustadt hatte ebenfalls Nachholbedarf: „Da hat sich zuhause einiges angesammelt, das ich gerne verkaufen möchte.“ Auch von auswärts wurden zahlreiche Händler gesichtet, wie an den Autokennzeichen „BA“, „KC und „SON“ zu erkennen war. Gut angenommen wurde die Möglichkeit, Autos direkt an den Ständen zu parken.

Die Marktfieranten ließen sich einiges einfallen, um aus der großen Konkurrenz herauszustechen: „Jedes Teil 50 Cent“ warb ein Händler, eine andere hatte ihren Stand mit einem auffälligen Plüschkater mit Hut dekoriert, wieder andere suchten das direkte Gespräch, um Kunden an ihren Stand zu locken. Alles in allem eine schöne Stimmung, wie man sie sich für Flohmärkte wünscht. „Die Leute wollen doch miteinander reden und kein anonymes Geschäft wie im Internet abschließen“, meinte Freyer „das ist doch auch der Sinn eines Flohmarkts, es muss Spaß machen.“ Zwei Sonnebergerinnen, die Stammgäste bei den Neustadter Flohmärkten sind, meinten, „dass der herkömmliche Flohmarkt zu alter Stärke aufblühen kann, wenn wieder gefeilscht wird und die Profi-Händler von dort verschwinden“.

Alle hielten sich am Wochenende an die Corona bedingten Vorgaben. Am 9. Juli gibt es in Sonneberg, in der oberen Bahnhofstraße, einen weiteren Trödelmarkt. Schließlich will Freyer noch am 7. August, dann ebenfalls auf der Freisportanlage in der Wildenheider Straße in Neustadt, einen Flohmarkt ausrichten, bis am 16. September mit dem großen Puppenfestival-Flohmarkt sozusagen die Krönung folgt. Einlass ist am 7. August ab 6.30 Uhr, am 16. September um 4 Uhr, am 9. Juli in Sonneberg ab 15 Uhr.

Abschließend verweist Freyer auf eine Imageänderung: „Das Wort Flohmarkt hat doch ausgedient, viel schöner ist es, von Trödelmarkt zu sprechen.“ Das wiederum gefällt Burkhard Grempel gar nicht: „Ich finde, dass der Name Flohmarkt viel besser passt als Trödelmarkt, denn der kommt mit dem Begriff ,marché aux puces’ aus dem Französischen und bedeutet so viel wie ,Markt der kleinen Leute’. Trödel hat dagegen einen negativen Beigeschmack“, sagt Grempel.