Neustadt Gebäude auf dem Prüfstand

Peter Tischer
Die beiden Pfarrer Lisa Meyer zu Hörste und Michael Meyer zu Hörste sehen am Gemeindehaus in Wildenheid einen positiven Fortschritt des Immobilienkonzepts: Das Ensemble wird in seiner jetzigen Form erhalten . Foto: Tischer

Die Zahl der Gemeindemitglieder schrumpft, die laufenden Kosten für Kirchengebäude bleiben aber. Nun wird ein Konzept erarbeitet.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Neustadt - 8100 Gemeindeglieder der evangelischen Kirchen St. Georg, Wildenheid-Meilschnitz, Haarbrücken und Fechheim bereiten sich auf einen stürmischen Herbst vor. Bei permanent sinkenden Gemeindemitgliederzahlen sehen sich die Kirchen mit anhaltend hohen Kosten konfrontiert. Deshalb stehen nun unter anderem die Immobilien der Kirchengemeinden auf dem Prüfstand. "Wir haben uns zusammengesetzt und ein Immobilienkonzept erarbeitet, das wir der Landeskirche vorlegen", so Pfarrer Michael Meyer zu Hörste.

Dabei stünden weniger die Kirchengebäude selbst im Fokus, wie Diakon Rainer Mattern, Leiter des Kirchengemeindeamtes Coburg, betont. "Die Michaelskirche in Fechheim steht und stand nie zur Disposition. Wir sprechen hier von einem Kulturgut." Doch andere Baustellen plagen die Kirchengemeinden, etwa der Unterhalt für viele große Gemeindehäuser. Beispiel Arche: "Die Arche wird abgerissen, das nebenstehende Gemeindehaus ertüchtigt, sodass es die nächsten Jahre übersteht", findet Michael Meyer zu Hörste klare Worte. Zum Ensemble Friedenskirche äußerst sich Lisa Meyer zu Hörste, Pfarrerin in Wildenheid-Meilschnitz: "Hier wurde über Jahre zu groß gedacht, über eine Million Euro sollte hier investiert werden. Der Abriss des Gemeindehauses ist aber auch vom Tisch, wir werden das Ensemble so belassen und sanieren, wo notwendig. Die Friedenskirche bleibt so wie sie ist."

In Haarbrücken sie mit dem Umbau beziehungsweise der Sanierung des "Hauses der Begegnung" vollendete Tatsachen geschaffen worden. "Aber durch Dauervermietung an die Großtagespflege der benachbarten Kindertagesstätte fallen auch hier Quadratmeter weg, die sonst der Kirchengemeinde Haarbrücken-Thann-Ketschenbach zugeschlagen würden", so Pfarrer Meyer zu Hörste. An diesen Beispielen zeige sich, dass die Kirchengemeinden im Neustadter Kessel an Immobilien einsparen, wo es möglich ist sowie Flächen reduzieren. Die Liste sei freilich noch länger, wie am Beispiel des Gemeindehauses Schulstraße deutlich werde. Hier seien ebenfalls bauliche Maßnahmen wie die Sanierung des Fußbodens und die Anbringung einer Dämmung notwendig. "Wenn wir da nun das Pfarramt aus dem Pfarrhaus rausnehmen und im Gemeindehaus Schulstraße implantieren, dann würden wir auch hier Fläche gewinnen, zumal der Zugang dann barrierefrei möglich wäre", plant Michael Meyer zu Hörste . Allerdings: "Wir müssten halt anfangen dürfen", bemängelt Pfarrerin Lisa Meyer zu Hörste, die versteht, dass die Umsetzung seine Zeit braucht.

Schließlich machen beide Seelsorger sich selbst und den Gemeindemitgliedern Mut: "Kirche wird es immer geben, die hat schon anderes überwunden. Aber es wird manches wegbrechen, was den Gemeindemitgliedern lieb geworden ist." Dass dies aber ein fließender Prozess sei, mache die einzelnen Projekte erträglicher. "Auch hier hat uns Corona zurückgeworfen", so die beiden Pfarrer, die hoffen, dass die Planungen n wieder Fahrt aufnehmen und als Gesamtkonzept umsetzbar sind.

Bilder