Neustadt Sicher durch die digitale Welt

Peter Tischer
Nicht nur sprichwörtlich haben sich Schüler der Glockenbergschule vernetzt und wollen sich so mit ihren Mentoren wappnen für die dialoge Welt. Foto: /Peter Tischer

Mit einem gemeinsamen Projekt wollen Stadt und Schulen die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern stärken. Das Ziel: Sie mit den Chancen und Risiken des Internets vertraut zu machen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Spätestens seit der Lockdownphase durch Corona ist deutlich geworden, wie wichtig es für Schülerinnen und Schüler ist, sich in der digitalisierten Welt zurecht zu finden“, sagt Ines Förster. Sie ist Leiterin des Familienzentrums und der Jugendpflege bei der Stadt Neustadt und unterstreicht, wie wichtig das Netzwerken auf digitalen Wegen im analogen Miteinander ist.

Mit einem Kooperationsprojekt wollen Stadt und Schulen deshalb die Medienkompetenz der jungen Menschen stärken. „Ziel des Kooperationsprojektes ist es, durch den Erwerb eines Medienführerscheins die Kids für einen sicheren Umgang mit den digitalen Medien fit zu machen“, erläutert Ines Förster.

Weitere Fragestellungen

Die ersten Schulungseinheiten konnten bereits gestartet werden. „Dankenswerter Weise wurde durch das Koordinierungszentrum Bürgerliches Engagement des Landkreises Coburg die fünfte Klasse der Glockenbergschule mit Tablets ausgestattet“, sagt Förster. Zusammen mit Pamela Barnickel, Klassenleitung der Förderklasse an der Glockenbergschule, unterstützte sie die Schülerinnen und Schüler ganz praktisch beim Downloaden und Benutzen von Lernapps. Weitere Fragestellungen und Themen werden schrittweise erarbeitet. „Die Jugendlichen lernen die Bedeutung von Privatsphäre kennen und verstehen“, erklärt Pamela Barnickel. „Das Ziel ist, die eigene Entscheidungsfähigkeit zum Umgang mit privaten Informationen und auch Kontakten zu stärken.“

Problem Cyber-Mobbing

Neben dem Wissenserwerb zur selbstständigen Mediennutzung erproben die Schülerinnen und Schüler auch den bewussten und kontrollierten Umgang mit den Medien. Dabei werden im direkten Miteinander Alternativen zum Medienkonsum aufgezeigt. Und auch schwierigere Themen werden mit den Jugendlichen besprochen, beispielsweise das Problem Cyber-Mobbing. „Wir begeben uns in die unendlichen Weiten der digitalen Welten, um mit diesen vertraut zu werden, also die Risiken zu kennen und die Chancen zu nutzen“, fassen Barnickel und Förster zusammen.

Bereits im letzten Schuljahr wurde ein analoges Netzwerk digital aktiv. Damals haben sich die Grundschule „An der Heubischer Straße“, das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement des Landratsamtes Coburg, die Mediathek und die Jugendpflege der Stadt Neustadt mit fünf ehrenamtlichen Lesepatinnen zusammengetan und online Lesepatenschaften durchgeführt. Hierfür wurden die beteiligten Kinder über das Koordinierungszentrum mit Tablets ausgestattet. Die Mediathek steuerte den mannigfaltigen Lesestoff bei und die Patenschaften wurden durch die Jugendpflege begleitet.

Im November letzten Jahres wurde das Lese-Projekt fortgesetzt. Auch in der zweiten Phase wird es durch eine Bücherkiste der Mediathek unterstützt. „Ein jedes Patenpaar kann sich hieraus die gemeinsame Lektüre auswählen“, erklärt Ines Förster das Prozedere. „Jedes beteiligte Kind erhält dann als Geschenk ein eigenes Exemplar des jeweiligen Buches.“ So soll ein persönlicherer Bezug der Schüler zum Lesen unterstützt werden. Außerdem kann so sichergestellt werden, dass das Projekt auch dann noch gut funktioniert, wenn es mal wieder nötig wird, dass Paten und Kinder Abstand voneinander halten.

Ines Förster sucht für das Projekt noch weitere ehrenamtliche Lesepaten: „Sollten Sie sich von der Idee einer Lesepatenschaft für Grundschüler angesprochen fühlen, so sind Sie herzlich dazu eingeladen, zur Jugendpflege im Familienzentrum Kontakt aufzunehmen. Telefonisch unter 09568/8918870 oder per Mail unter jugendpflege@neustadt-bei-coburg.de“, sagt sie.

Bilder