Neustadt/Sonneberg Nächster Halt Familienzentrum

Peter Tischer
Die Linie A1, die sogenannte rote Linie, ist die mit Abstand höchsten Fahrgastzahlen. Zentraler Halt ist in Neustadt der Arnoldplatz. Foto: Tischer

Der Fahrplan für die Busse zwischen Neustadt und Sonneberg ändert sich zum 31. August. Einige Stationen fallen weg und neue kommen dazu.

 
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Neustadt/Sonneberg - Fünf Stadtbuslinien verkehren zwischen Neustadt und Sonneberg. "Der Fahrplan dazu ist nicht in Stein gemeißelt, sondern wird permanent den Bedürfnissen der Fahrgäste angepasst", erläutert Detlef Heerlein, Verkehrssachbearbeiter der Stadt Neustadt. Neu ist zum Beispiel der Halt am Familienzentrum, weil dort die Mittagsbetreuung der Schüler stattfindet. "Die Zählungen haben weiterhin ergeben, dass die rote Linie (Sonneberg, Arnoldplatz, Wildenheid, Moosgebiet und zurück) weiterhin sehr gut angenommen wird und deshalb unverändert werktags mit 13 Fahrten im Stundentakt verkehrt, vier Fahrten werden Samstag und zwei am Sonntag durchgeführt wird", geht Heerlein ins Detail.

"Bei der blauen Linie dagegen gibt es zum Fahrplanwechsel einige Änderungen. So werden einige Fahrten ersatzlos gestrichen, weil kein oder fast kein Fahrgast zu gewissen Zeiten mitgefahren ist. Es ergibt keinen Sinn, Fahrten weiterhin anzubieten, wenn das Angebot nicht genutzt wird. Im Grundsatz bleiben jedoch für alle Stadtteile ausreichend Möglichkeiten bestehen." Jüngstes Beispiel bietet aber auch der Fahrplanwechsel zum 31. August: "Deshalb an diesem Montag, weil er mit dem ersten Schultag in Thüringen einhergeht", zeigt der Geschäftsführer der Omnibus Verkehrs Gesellschaft mbH (OVG) Sonneberg, Klaus Dieter Schneider auf, der die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen aus Neustadt schätzt. Entscheidend für die Weiterentwicklung sei das Jahr 2009 gewesen, als die Schülerbeförderung Neustadt integriert wurde. "Da hatten wir dann im darauffolgenden Jahr 240 000 beförderte Personen auf der Linie A1", blickt Schneider zurück auf den Höchststand der mit Abstand am besten frequentierten Linie. "Nun haben wir seit 2015 rund 195 000 Fahrten pro Jahr." Durchschnittlich würden 650 Fahrgäste pro Tag mitgenommen. Während die sogenannte rote Linie im Stundentakt verkehrt, orientiert sich die blaue Linie an den Schülerfahrten. Ab kommendem Jahr werde es eine Taktverdichtung geben, bis zu halbstündigen Fahrten, was eine Umschichtung der Kapazitäten bedeutet. "Die Linie A1 ist in den Gesamtbusverkehr eingebunden", sagt Schneider. Seit 1. August ist die neue Leitstelle in Betrieb. "Hier ist eine digitale Steuerung mit Funksignalen möglich", erklärt Schneider.

Ein reines Seniorenticket ergebe aus Schneiders Sicht keinen Sinn: "Aber ein Kombi mit dem in Sonneberg praktiziertem Sozialticket wäre möglich", so Schneider. Den Preis für einen Einzelfahrschein für bestimmte Personengruppen um 50 Prozent zu reduzieren, komme ebenfalls infrage.

Das Thema Wasserstoff betriebene Fahrzeuge beschäftigt Schneider schon eine ganze Weile, sei aber nicht von heute auf morgen umsetzbar: "Wir haben 50 Fahrzeuge und müssten 2025 gemäß der Anordnung der Regierung 50 Prozent davon als sogenannte saubere Fahrzeuge mit Null-Emission, als Wasserstoff betrieben oder E-Fahrzeuge, laufen lassen." Da sei man als kleines Unternehmen wirtschaftlich überfordert, deshalb "haben wir mit vier Betriebskörperschaften eine weitere Studie in Auftrag gegeben", blickt Schneider nach vorne. Denn man bräuchte beispielsweise eine eigene neue Werkstatt für diese Fahrzeuge und eine Wasserstoff-Tankstelle, "die allein schon 300 000 Euro kostet", so Schneider. Daneben müsse die Lebenserwartung und der Wiederverkaufswert solcher Fahrzeuge bestimmt werden. "Brennstoffzelle vor batteriebetriebenem Bus", lautet dennoch sein Credo. Die Muppberg-Linie ist derzeit nicht in Betrieb, da die Schutzhütte geschlossen ist.

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