Die P-Seminare am Arnold Gymnasium (AG) schultern so manches ehrgeizige Projekt. Aber ein Musical ist da schon etwas Besonderes. Nach fünfjähriger Abstinenz wagt sich das AG an eine gepflegte Tradition heran: Ein Musical wird auf die Beine gestellt und tritt die Nachfolge von großen Erfolgen wie der „Reise ins Grünbergland“, dem „Wunschpunsch“, „Drei Engel für Pamina“ und „Hals- & Beinbruch, toi, toi, toi“ an. Und wieder sollte es ein Stück sein, das getrost den Titel „anspruchsvoll“ beanspruchen kann. Das Stück mit dem Originaltitel „Mein Avatar und ich“ von Peter Lund, uraufgeführt 2010 an der Neuköllner Oper, musste es dieses Mal sein. Drei Aufführungen werden es dann sein, für die rund 30 Schüler plus der AG-Chor seit Januar geprobt haben. „Geprobt wurde in zwei Doppelstunden pro Woche“, zeigt der musikalische Leiter, Jochen Kästner, der vier von den fünf Musicals leitete, den Einsatz der Beteiligten auf. Die 13- bis 19-jährigen Schüler sind dementsprechend mit vollem Einsatz bei der Sache, denn „es werden jeweils 300 Zuschauer erwartet.“ Und: Selbst die Kostüme wurden selbst genäht. Das kritische zeitgemäße Stück begeistert aber auch mit einem komischen Part und fetziger Musik. „Von Tango bis Rock sind alle Ohrwurmcharakter dabei“, macht Kästner Appetit. Und die haben – wie im richtigen Leben – beispielsweise mit Spielsucht, Vereinsamung und Gewaltspielen zu kämpfen. Dennoch fällt es Maren leicht, sich in ihre Rolle hineinzudenken. Janos, der schon beim letzten Mal mitwirkte, sieht einen gravierenden Unterschied: „Damals hatten wir nur zwei Hauptrollen, dieses Mal sind es ein Dutzend Charaktere.“ Adrian hält fest: „Es lohnt sich immer, bei so etwas mitzumachen. Wir freuen uns dann auf den Applaus.“ Und Sophia stellt ihrem Team ein fulminantes Zeugnis aus: „Wir sind einfach eine geile Truppe.“ Kreativität ist also gefragt und da bringen sich alle laut Kästner mit vollem Einsatz ein, zumal die Rollen sich sehr nach der Realität richten.