Neustadt Zwei Lebensretter zum Schluss

Peter Tischer

Der Bürgerverein Ebersdorf hatte sich nach fast 50-jährigem Bestehen aufgelöst. Vom Geld aus der Kasse kaufte man nun zwei Defis für den Ort. Sie sind für alle zugänglich.

 
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Ebersdorf hat nun auch zwei eigene Defis. Darüber freuten sich bei der offiziellen „Inbetriebnahme“ (oben von links) Feuerwehr-Vorsitzender Rüdiger Fischer, Kommandant Norbert Engel, Angelique Kraus und Ingrid Pechtold. Unten links sieht man die Ausbildung an den Defibrillatoren, rechts zeigt den Defi-Standort bei der Firma Seiler. Foto: /Foto: privat

Der Bürgerverein war fünf Jahrzehnte eine feste Größe im Gemeindeleben des Neustadter Stadtteils Ebersdorf. Fast die Hälfte der Einwohner engagierte sich darin für ihren Ort. Schließlich wurde er aufgelöst. Mit dem verbliebenen Vereinsvermögen wollte man aber noch einmal etwas Sinnvolles für Ebersdorf anschaffen. Es sollte etwas sein, was für alle Dorfbewohner nützlich ist. „In Zusammenarbeit mit dem Feuerwehr-Vorsitzenden Rüdiger Fischer haben wird nun zwei Defibrillatoren beim ASB bestellt und bezahlt“, konstatiert die langjährige Vorsitzende des Bürgervereins Ingrid Pechtold.

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Inzwischen wurden die lebensrettenden Geräte bei der Firma Seiler und am Feuerwehrhaus in Ebersdorf in Betrieb genommen. Angelique Kraus, Ausbildungsleiterin beim ASB, führte dabei eine Einweisung durch. Sie weiß, wie wichtig es ist, schnelle Hilfe leisten zu können. Kraus rief deshalb auch die Aktion „Herzensretter“ im Februar 2019 ins Leben und sammelt seitdem Spenden, um neue Defis anzuschaffen.

Gerüstet für Notfälle

Bei der offiziellen „Inbetriebnahme“ der zwei Defis in Ebersorf waren dann auch zahlreiche Bürger dabei, die mit der Feuerwehr vor Ort von ihr die Benutzung der Geräte erlernten. „So sind die Ebersdorfer gerüstet für Notfälle, die hoffentlich nicht eintreten“, freut sich Pechtold, die noch einmal auf die Geschichte des Vereins zurückblickte: „Am 6. April 1974 wurde der Bürgerverein Ebersdorf vom damaligen Bürgermeister Julius Fischer gegründet mit dem Ziel, die Interessen der Ebersdorfer Bürger nach der Eingemeindung nach Neustadt zu vertreten.“ 1978 gab es schon 103 Mitglieder.

In dieser Zeit fanden viele Veranstaltungen statt, etwa Spielplatzfeste, Dorffeste, Kulturabende, Lichtbildervorträge, Faschingsfeiern und Mundartvorträge. Die Ebersdorfer putzten ihr Dorf heraus, das Anlaufpunkt für viele Ausflügler war. Unter anderem nahmen sie am Wettbewerb „Das schönere Dorf“ teil und siegten einst unter 51 teilnehmenden Gemeinden. „Ein künstlerisch gestalteter Brunnen sowie ein Preisgeld von 700 Mark krönten die Arbeit der Bürger und der Gemeinde“, so Pechtold. Der Bürgerverein erfüllte demnach 50 Jahre lang die Aufgabe, den Zusammenhalt im Dorf zu fördern. Aufgrund der Altersstruktur, das älteste Mitglied war 95 Jahre alt, waren größere Unternehmungen zwar nicht üblich, dafür standen Geburtstagsbesuche und auch kulturelle oder heimatkundliche Beiträge im Rahmen der regelmäßigen Versammlungen auf der Agenda des Vereins.