Neustadter Freibad Leichtes Frösteln zum Saisonstart

Peter Tischer
Ben und Charlotte inspizierten mit Daniel Hoffmann, Auszubildender zum Fachangestellten für Bäderbetriebe, schon einmal das Schwimmerbecken. Foto: pet

Das Märchenbad hat am Wochenende wieder seine Pforten geöffnet. Wegen des kalten Windes nutzten allerdings nur wenige Badegäste das Angebot.

 
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Wenn der Sommer in Reichweite kommt, ist auch die Zeit des Märchenbads gekommen. Denn das beliebte Freibad am Moos in Neustadt öffnet dann seine Pforten. Das war in den vergangenen beiden Jahren coronabedingt nur eingeschränkt so – und die Wasserfreunde mussten das erfrischende Nass oft daheim unter der Dusche suchen. In dieser Saison ist das wieder anders. Normalität ist eingekehrt und das Märchenbad hat rechtzeitig vor Beginn der Pfingstferien geöffnet. „Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Vorschriften mit beschränkter Besucherzahl haben die Bilanz des Märchenbads deutlich getrübt. Betriebswirtschaftlich ist ein für wenige Besucher geöffnetes Freibad kaum darstellbar“, erklärt Bäder-Geschäftsführer Armin Münzenberger.

Nach wochenlangen Auswinterungsarbeiten hat das Freibad am Samstag mit einem „Tag der offenen Tür“ bei freiem Eintritt wieder den Betrieb aufgenommen. Allerdings erfüllte das Wetter Münzenbergers Flehen nicht, der auf sommerliche Badetemperaturen gehofft hatte. So verirrten sich nur wenige Badegäste ans Moos, nutzten dann aber lieber die angenehmen Wassertemperaturen, denn auf der Liegewiese pfiff ein kalter Wind. Der sechsjährige Ben und die fünfjährige Charlotte ließen sich davon nicht abhalten und testeten schon einmal das Schwimmerbecken. „Wir sind oft hier, wohnen ja gleich in der Nachbarschaft“, strahlten die kleinen Wasserratten um die Wette.

Vielerorts werden Bäder geschlossen, wenn die Finanzen klamm sind, denn ein profitabler Bäderbetrieb ist kaum realisierbar. „Da wir auf der anderen Seite aber die geringen Eintrittspreise unserer Bäder stabil halten möchten, müssen wir an anderen Stellen ressourcenoptimiert arbeiten“, stellt Münzenberger heraus. Der Parallelbetrieb von Hallen- und Freibad sei mit großen Anstrengungen verbunden – nicht nur für die Mitarbeiter. „Um den Bürgern Neustadts und der Region zwei Bäder bieten zu können, bitten wir um Verständnis, falls es in der Übergangsphase zwischen Hallen- und Freibadbetrieb kurzzeitig zu Einschränkungen kommen sollte“, sagt der Geschäftsführer. Die Senkung der Wassertemperaturen, wie sie in anderen Bädern aufgrund der Verwerfungen am Erdgas-Markt bereits umgesetzt wurden, spielen in Neustadt keine Rolle. „Das Wasser im Märchenbad wird bereits seit rund 15 Jahren ausschließlich mit Sonnenenergie erwärmt“, zeigt Münzenberger auf. „Für Städte in der Größenordnung Neustadts stellen zwei eigene Bäder eine Ausnahme dar“, bilanziert er. Nach dem Willen der Stadtoberen soll das auch so bleiben. Die Freibadsaison dauert bis zum Ende der Sommerferien Mitte September.

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