Neustadter Grundschule Kostenexplosion geht weiter

Peter Tischer
Die Grundschule an der Heubischer Straße wird derzeit generalsaniert. Wichtiger Baustein sind die Fenster, die komplett erneuert werden. Foto: pet

Für die Sanierung am Gebäude in der Heubischer Straße waren zunächst drei Millionen Euro eingeplant. Jetzt sind es bereits 7,8. Und dabei bleibt es nicht.

 
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Neustadt - Eine heftige, dabei aber stets sachliche Diskussion hat es in der jüngsten Sitzung des Neustadter Stadtrats gegeben, die erstmalig als sogenannte hybride Sitzung durchgeführt wurde. Hauptpunkt war einmal mehr die Generalsanierung der Grundschule an der Heubischer Straße. Die Arbeiten an dem als Einzeldenkmal einstuften Bauwerk liegen der Stadt nämlich finanziell schwer im Magen. Trotz hoher Fördergelder bleibt für die Stadt ein erklecklicher Batzen hängen. 2,9 Millionen Euro sind das bislang.

Was zunächst als „Schnäppchen“ mit drei Millionen Euro (im Jahr 2016) taxiert war, schnellte schnell hoch auf die mehr als doppelt so hohe Investition von 7,8 Millionen Euro. Freilich nun mit einer enormen Förderung versehen. Doch nun zeichnen sich weitere zusätzliche Kosten ab, die die Gesamtinvestition auf satte 9,2 Millionen Euro hochschnellen lässt. Dazu kommt möglicherweise der Einbau einer Lüftungsanlage.

Lüftung ja oder nein, daran scheiden sich bislang die Geister. Bislang nicht vorgeschrieben, habe man nun aber die Möglichkeit, die zugehörigen Vorarbeiten zu leisten, so OB Frank Rebhan. Keiner könne zwar vorhersagen, wie sich die Situation entwickeln werde. Allerdings sei es auch nicht ganz ausgeschlossen, dass es in Zukunft gesetzliche Vorgaben für die Errichtung derartiger Anlagen geben werde. Schließlich sei mit einer natürlichen Entlüftung über die Fensteröffnung, besonders im Winter, die Vorgaben für die Arbeitsstättenrichtlinie nicht zeitgemäß und könne mit dem notwendigen pädagogischen Konzept auch nicht umgesetzt werden. So lautete der Ansatz des Stadtrats dann auch, die nötigen Vorarbeiten einzuplanen. „Dann sehen wir, wie es weitergeht“, so Rebhan.

Derzeit besteht eine Chance auf Förderung dieser Maßnahme allerdings nur, wenn auch die zugehörigen Endgeräte beschafft werden und das müsse dann auch noch innerhalb von drei Jahren geschehen. Die Geräte, so war man sich im Gremium weitgehend einig, wolle man aber erst kaufen, wenn sie tatsächlich benötigt würden.

Bei der vom Ingenieurbüro Burnickl vorgeschlagene Lüftungsvariante handelt es sich demnach um eine dezentrale Anlage in Kombination mit Fensterlüftung. Bei dieser hybriden Lüftungsanlage könne sichergestellt werden, dass ohne großen Eingriff in den Unterrichtsbetrieb eine kontinuierliche Luftqualität bereitgestellt werden könne. Da nach Rückmeldung durch die Schulleitung die Klassen- und Fachräume nahezu in Gänze mit einer mindestens 50-prozentigen Auslastung der Unterrichtszeit belegt sind, sei von einer Planungsgröße von 22 Unterrichtsräumen (Klassen- und Fachräume) für die Umsetzung der Lüftungsanlagen auszugehen. Insbesondere bei der aktuellen Prognose, die von einem zukünftigen Anstieg der Schülerzahl ausgeht, sei mit einer weiteren Auslastung der Räume zu rechnen.

Die baulichen vorbereitenden Maßnahmen betreffen die Herstellung der Öffnungen mit Lüftungsgittern in den Fassaden, die Installation der Lüftungskanäle, den Elektro-Anschluss und die Einbindung in die Steuerungstechnik sowie die Herstellung aller Kernbohrungen und Durchbrüche und das anschließende Verschließen, bis dann das Gerät selbst eingebaut wird. In den Klassenräumen ist eine Verkofferung bzw. Einbindung des Lüftungsgeräts in eine Trockenbauwand angedacht. Diese soll ebenfalls sofort umgesetzt werden. Die Planung geht nun in Auftrag. Danach soll das Ganze noch einmal im Stadtrat behandelt werden. Derzeit rechnet man mit Kosten in Höhe von 415  000 Euro. Hinzu würden dann noch 585 000 Euro für die gesamte Lüftungsanlage kommen, sodass man bei einem Eigenanteil von 3,2 Millionen Euro liegen würde. Letztlich wurden die neuen Vergaben der Sanierungsmaßnahmen mehrheitlich mit 14 zu sieben Stimmen beschlossen.

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