Neustadter Naherholungsgebiet Muppberg-Freunde schlagen Alarm

Peter Tischer
Einer der Wege, der für Fußgänger nahezu unpassierbar ist, zeigt die Misere, die Weyh und Weitz anprangern. Zudem wurde damit eine breite Schneise in den Wald geschlagen. Foto: Tischer

Viele Bürger sind über den katastrophalen Zustand der Waldwege bestürzt. Nun erhielten die Bayerischen Staatsforsten einen Brandbrief aus Neustadt.

 
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Neustadt - Der Muppberg ist für die Neustadter ein Heiligtum. „Ihr“ Hausberg ist als Naherholungsgebiet aber auch für viele Besucher interessant. Umso besorgter sehen viele Bürger die Waldbewirtschaftung durch die Bayerischen Staatsforsten. „Wir haben sehr viele Anfragen und Beschwerden erhalten“, erzählen Stadtrat Michael Weyh (Freie Wähler) und Alpenvereinsvorsitzender Thomas Weitz unisono. „Uns erreichten Berichte über katastrophale Zustände der Waldwege durch schwere Waldmaschinen.“

Inzwischen habe man selbst die Schäden in Augenschein genommen und sei nun mit einem offenen Brief an die Bayerischen Staatsforsten herangetreten, um für eine Erklärung, besser noch für Abhilfe zu sorgen.

In dem Brief monieren Weyh und Weitz den Zustand des Muppbergs, für den die Bayerischen Staatsforsten als Inhaber zuständig sind. Man sei bestürzt über den Zustand des Berges nach den Baumfällarbeiten, heißt es darin. Weiter führen die beiden zu Felde, dass neue Wege mit einer Breite bis zu zehn Metern entstanden seien, die für die eingesetzten Harvester planiert wurden. „Diese Wege sind fast nicht mehr zu begehen“, stellen sie in dem Schreiben fest. Zudem seien die Kollateralschäden an gesunden Bäumen unübersehbar.

Man sei sich bewusst, dass die Bayerischen Staatsforsten als Eigentümer des Waldes frei über den Holzbestand verfügen könnten und momentan in großem Umfang vorhandenes Schadholz zu entfernen sei. „Wir wissen auch, dass sich die Staatsforsten externer Unternehmen bedienen müssen, um der Vielzahl der Schäden Herr zu werden und dass dabei gegebenenfalls auch neue Erschließungswege installiert werden müssen.“ Dennoch bitte man zu bedenken, dass der Wald auch Allgemeingut sei und dass insbesondere der Muppberg einen hohen Wert als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung darstelle. Weyh und Weitz fordern daher in dem Schreiben, dass „die beauftragten Firmen darauf hingewiesen werden müssen, behutsam mit der Ressource Muppberg umzugehen und insbesondere möglichst kleinere Maschinen einzusetzen.“ Außerdem sollten die Wege nach Abschluss der Arbeiten und Abtransport des Holzes wieder in einen begehbaren Zustand versetzt werden. Zudem fordert man eine zeitnahe Aufforstung mit widerstandsfähigen Bäumen, um der drohenden Erosion Einhalt zu gebieten, da sich der Wald nicht – wie kolportiert wird – in drei Jahren erholt habe. Weyh und Weitz sprechen dies gerade auch vor dem Hintergrund an, da sich die Bayerischen Staatsforsten selbst gegen jedwede Veränderung und Einmischung am Muppberg mit der Begründung wehren, dass sonst ein landschaftliches Biotop in Gefahr sei.

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