Nominierung SPD will Ramona Brehm in Bundestag entsenden

Ramona Brehm soll für die SPD bei der Wahl im September das Bundestagsmandat erringen. Die Coburgerin wurde am Freitag nominiert. Die Abstimmung fand aufgrund der Corona-Pandemie online statt. Foto: spd

Die Schornsteinfegerin und Stadträtin wird als Direktkandidatin nominiert. Das Besondere: Die Abstimmung findet erstmals online statt.

 
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Coburg/Kronach - Ramona Brehm führt die SPD als Direktkandidatin des Unterbezirks Coburg/Kronach in den Bundestagswahlkampf. Die Parlamentswahl findet im September statt.

Mit 96 Prozent Zustimmung haben die Delegierten aus Coburg, Kronach und Geroldsgrün (Kreis Hof) die 30-jährige Schornsteinfegerin und Stadträtin in einer virtuellen Nominierungskonferenz am Freitagabend nominiert. Das Ergebnis wurde per Urnenwahl am Samstag bestätigt, teilte der SPD-Unterbezirk am Sonntag mit. Rund 70 Delegierte hätten an der Konferenz teilgenommen, die als Videokonferenz stattfand. Mithilfe des Internet Tools „votes up“ hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Ramona Brehms Bundestagskandidatur abgestimmt

Handwerk

Von der Gesundheits- und Pflegepolitik über den Fachkräftebedarf im Handwerk zum ökologischen Klinikneubau in Coburg: Eine Vielfalt an Themen beschäftige die SPD zur Bundestagswahl im September, heißt es in der Pressemitteilung. In einer rund 30-minütigen Rede, das per Video in die Konferenz übertragen wurde, habe Ramona Brehm einen großen Bogen zwischen Themen gespannt, die die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bei der anstehenden Bundestagswahl im kommenden Herbst bewegen würden. Zur Anerkennung der beruflichen Ausbildung in Handwerk und Pflege sagte Ramona Brehm, Ausbildungsvergütung und Entlohnung müssten der gesellschaftlichen Relevanz der Berufsbilder entsprechen. Besonders in der Pflege komme es nicht nur auf die Bezahlung an, sondern auch auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Nur so könne die Politik dem Fachkräftemangel entgegen wirken.

Gesundheit

Das Gesundheitssystem müsse, so die SPD-Bundestagskandidatin, auf neue Füße gestellt werden. Dabei gelte es auch, die Rolle der Privaten Krankenversicherung zu diskutieren und das Konzept der Bürgerversicherung umzusetzen. Der Klinikneubau auf der Lauterer Höhe in Coburg, den Stadtrat und Kreistag in einer Grundsatzentscheidung beschlossen haben, solle nicht nur die Gesundheitsversorgung in der Region für die Zukunft sichern, sondern sich auch in Sachen Digitalisierung und E-Health an modernsten Standards orientieren. Gemeinsam mit dem Studiengang „Gesundheit“ der Hochschule Coburg bestehe die Chance, eine Gesundheitsregion mit nationalem Renommee zu etablieren.

Ein modernes Krankenhaus müsse auch im ökologischen Bereich Maßstäbe setzen, betonte Ramona Brehm. Beton und Zement seien „echte Klimakiller“. Das Schlagwort der Zeit sei „Cradle-to-Cradle“. Mit diesem Prinzip werde es gelingen, moderne Entwicklungen in der Baubranche auf ein neues Niveau zu heben.

Klimaschutz

Bei allen Herausforderungen der Zeit – Corona-Pandemie – gelte es, den Klimaschutz nicht aus den Augen zu verlieren. Gemeinsam mit den Menschen müsse die SPD neue Standards im Städtebau setzen und Maßnahmen der Klimafolgenanpassung bei städtebaulichen Vorhaben konsequent mitdenken. Dabei wolle die SPD dafür sorgen, dass Klimaschutzmaßnahmen für alle leistbar sind und sich lohnen, „denn Klimaschutz und soziale Fragen hängen für uns stark miteinander zusammen“, betonte die Bundestagskandidatin. Das unterscheide die SPD von Bündnis 90/Die Grünen.

Die Frage der Anbindung und Erreichbarkeit des ländlichen Raums spiele eine große Rolle für den Bundestagswahlkreis Coburg/Kronach. „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen unserer Region optimal auf der Schiene und der Straße angebunden sind“, sagte Ramona Brehm.

Corona-Pandemie

Die 30-Jährige forderte unbürokratische und schnelle Lösungen zur Linderung der Folgen der Corona-Pandemie. Verfahren wie die Auszahlung der Novemberhilfen seien von den Bürgerinnen und Bürgern eher belastend als entlastend wahrgenommen worden. Die SPD müsse sich noch viel stärker für eine schnelle und unbürokratische Handhabung einsetzen.

Das sagen die Kreisvorsitzenden

Stefan Sauerteig, Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Coburg-Stadt, sagte, „wir freuen uns auf die Bundestagswahl mit Ramona Brehm“. Als begeisterte Handwerkerin sei sie täglich im Kontakt mit den Menschen, kenne deren alltäglichen Bedürfnisse und Sorgen und werde sich mit Haut und Haaren für sie einsetzen Mit ihrer nahbaren Art werde sie „ein echter Gewinn für den Deutschen Bundestag“.

„Wir brauchen Frauen wie Ramona Brehm, die ganz bodenständig die Interessen der Menschen der Region kennen und in den Bundestag einbringen“, ergänzte Carsten Höllein, Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Coburg-Land. Mit ihrer authentischen Art hebe sie sich wohltuend von der etablierten Politik ab. Höllein: „Wir brauchen weniger Abgeordnete, die reden, aber mehr, die handeln.“

Ralf Pohl, Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Kronach, betonte, die großen Trends wie demografischer Wandel, Energiewende und Digitalisierung stellten die Region vor große Herausforderungen. „Wir brauchen eine junge, dynamische und kompetente Abgeordnete in Berlin, um die Interessen von Coburg und Kronach auf Bundesebene nachdrücklich zu vertreten“, so Pohl.

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