Sonne weg, Film ab!

Nordhalben/Coburg - "Man fühlt sich wie im richtigen Kino - nur dass oben der Sternenhimmel ist", erklärt Heidi Müller, die den Coburger Kinosommer von Seiten des Regionalmanagements Coburg unterstützt. Bereits zum achten Mal kommt der Kinosommer heuer in die Region und besucht dabei insgesamt zehn Gemeinden in den Landkreisen Coburg, Lichtenfels und Kronach. Eine Station des Kinosommers liegt heuer in Nordhalben.

"Uns war es ganz besonders wichtig, mit dem Angebot die Landkreise gut abzudecken", betont Müller. In größeren Städten wie Coburg gebe es bereits ein sehr umfassendes Unterhaltungsangebot für die Ferienzeit. Kleinere Städte und Gemeinden würden daher weitaus stärker von dem Freiluftkino profitieren können. Aus diesem Grund hätten sich die Veranstalter heuer auch entschieden, mit Nordhalben einen neuen Veranstaltungsort ins Angebot aufzunehmen. "Eines unserer Highlights hier ist der Film Ballon von Michael ‚Bully‘ Herbig, der die wahre Geschichte einer Flucht aus der DDR mittels eines Heißluftballons nacherzählt", berichtet Mischa Salzmann, der die Veranstaltungsreihe mitverantwortet. In Nordhalben seien die Flüchtlinge damals gelandet. Daher wollte Regisseur Herbig sich auch die Premiere des Films ursprünglich in der Gemeinde im Landkreis Kronach anschauen - musste seinen Besuch jedoch aus Krankheitsgründen absagen (die NP berichtete). "Vielleicht haben wir Glück und Bully kommt stattdessen zum Kinosommer", sagt Salzmann. Eine Zusage gebe es diesbezüglich jedoch leider noch nicht.

"In der Vergangenheit hatten wir bei unseren Kinoabenden immer solide dreistellige Besucherzahlen", berichtet der Mitorganisator. Wenn das Wetter mitspiele und alles richtig zusammenpasse, seien an manchen Veranstaltungsorten des Kinosommers sogar vierstellige Besucherzahlen vorstellbar. "So heiß wie in den letzten Wochen muss es selbstverständlich nicht werden", sagt er. Es genüge, dass es während der Veranstaltung trocken bleibe. Kühlere Temperaturen seien kein Problem. Im Zweifelsfall könne vor Ort ja Glühwein ausgeschenkt werden. "Die erste Veranstaltung des fränkischen Kinosommers am Samstag in Bamberg habe ich in der Tat bereits mit der Hiobsbotschaft eröffnet, dass wir leider vergessen haben, Glühwein zu kaufen", erzählt Salzmann. So habe er gleich die richtige Stimmung für einen tollen Filmabend geschaffen.

"Der Eintritt zum Kinosommer ist wie immer kostenfrei", betont Stefan Hinterleitner, der Geschäftsführer des Regionalmanagements Coburg. Auf den Flyern stehe zwar, dass ein Eintrittsgeld von vier Euro fällig sei, dieses würde aber vollständig von lokalen Sponsoren übernommen. "Dass wir das so organisiert haben, hat rechtliche Gründe", erklärt Rainer Engelhardt, der für die Sparkasse Coburg-Lichtenfels für das Sponsoring verantwortlich ist. Die Bank übernimmt das Eintrittsgeld in den Landkreisen Coburg und Lichtenfels. In Nordhalben ist die Sparkasse Kulmbach-Kronach Sponsor. Seit die Veranstaltungsreihe in der Region stattfinde, sei die Sparkasse bereits mit dabei. "Wir haben bereits jetzt zahlreiche Anfragen von weiteren Gemeinden, ob sie beim Kinosommer mitmachen können", berichtet Heidi Müller. So langsam stoße das Programm jedoch an seine Grenzen. "Vielleicht können wir im nächsten Jahr noch zwei weitere Orte aufnehmen", sagt Mischa Salzmann.