Nordhalben Gesehen, geärgert, gehandelt

Überdas Symbol für das Zusammenwachsen von "hüben und drüben" freuen sich (von links) Kevin Wunder, Manfred Rank und Bernd Rebitz. Foto: Hagen

Selbst ist der Mann. Getreu diesem Motto machte sich der Wanderer Kevin Wunder aus Nordhalben daran, eine marode Bank an seinem Lieblingsplatz herzurichten.

 
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Nordhalben - An der Schutzhütte "Waldfrieden" des Heimatvereins "Zwei Tannen" nahe dem thüringischen Örtchens Titschendorf gibt es wieder eine Ruhebank, auf der man gerne einmal ein Päuschen einlegt. Zu verdanken ist das dem Frankenwald-Liebhaber Kevin Wunder aus Nordhalben. Regelmäßig durchstreift er als passionierter Wanderer das Gebiet zwischen den beiden Frankenwald-Orten. "Dieser Platz unweit der Landesgrenze ist dann meistens eine Zwischenstation", verweist er auf die in einer kühlen Höhle bereitstehende Erfrischung mit der Kasse des Vertrauens.

Schon länger war ihm allerdings eine nahe der Rodach stehende, verwitterte Bank aufgefallen. Sie stand unterhalb des Titschendorfer-Floßteiches und lud nicht gerade dazu ein, sich dort niederzulassen. "Der Anblick hat mich von Mal zu Mal mehr geärgert", sagt der Frankenwald-Heimatbotschafter. Und er fasste den Entschluss: Diese Bank sollte erneuert werden.

Weil das Befahren von Waldwegen verboten ist, nahm er Kontakt mit der Reuß’schen Forstverwaltung auf, deren Waldarbeiter ihm die Bank bis zum Forsthaus Rodacherbrunn transportierten. Dort übernahm sie Kevin Wunder und machte sich an die Erneuerung.

Das gesamte morsche Holz wurde entfernt. "Bei der Schreinerei Greiner erhielt ich zum Sonderpreis neue Bretter", sagt Kevin Wunder, die dann zurechtgeschnitten, lackiert und montiert wurden. Von einem Mitarbeiter der Museumsgießerei in der Heinrichshütte waren unterdessen die Eisenfüße per Sandstrahl vom Rost befreit worden.

Mit einer Erinnerungsplakette versehen wurde die Bank nun anlässlich des 30. Jahrestages der deutschen Einheit zum Heimatverein "Zwei Tannen" zurückgebracht, wo man sich sehr über diesen ehrenamtlichen Einsatz freute. "Die Bank ist so schön, dass wir sie auf Wunsch von Kevin jetzt hier direkt an der Schutzhütte lassen", sagte der Titschendorfer Ortsteilbürgermeister Manfred Rank.

"Dieser herrliche Ort ist mein Lieblingsplatz im Frankenwald", gesteht Kevin Wunder. Heute unbeschwert zwischen Nordhalben und Wurzbach unterwegs sein zu können, sei vor über 30 Jahren noch undenkbar gewesen, erinnert er an die zurückliegende Zeit in dieser Grenzregion. Er wolle den "Machern", die den Platz pflegen, mit dieser Spende danken und die Bank auch als ein Symbol für das Zusammenwachsen der Menschen verstanden wissen. Wunder: "Es würde mich freuen, wenn viele von hüben und drüben darauf Platz nehmen." kw

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