OB zeigt klare Kante Stadtempfang für den Coburger Convent

Mathias Mathes

Klare Kante zeigte Oberbürgermeister Dominik Sauerteig beim Stadtempfang für den Coburger Convent (CC) am Freitagabend im Kongresshaus.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg - Ja, der CC sei in Coburg willkommen. Sauerteig betonte aber auch: „Dieses schlechte Licht, in das wir jährlich von Teilen des CC gerückt werden, ist milde ausgedrückt unschön.“

Sauerteig sprach von „Themen, die wir in unserem kritischen Dialog sicher aufgreifen werden“. Wohl in Anspielung auf die auf der Internetseite der Antifa Freiburg öffentlich gemachte E-Mail-Korrespondenz des langjährigen CC-Kongressbeauftragten Hans-Georg Schollmeyer (die Neue Presse berichtete) meinte der Oberbürgermeister: „Die aktuell bekannt gewordene Art der Kommunikation sowie die Überlegungen zum Umgang mit der Presse finde ich entwürdigend und nicht zu tolerieren.“ Dass dabei auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung in den Fokus der Diskussion geraten seien, sei ein unschöner Nebenaspekt. Letztlich werfe all das ein schlechtes Licht auf die weltoffene und tolerante Stadt Coburg, eine Stadt, in der die unrühmliche braune Vergangenheit eben nicht verschwiegen, sondern in der eine transparente Gedenk- und Erinnerungskultur gelebt werde.

Sauerteig brach eine Lanze für Toleranz und offenen, fairen Dialog. Die Zukunft Europas? Das gehe nur miteinander. Nur gemeinsam, nicht gegeneinander sei für alle ein menschenwürdiges, sicheres Leben möglich. Nur im Miteinander gelinge soziale Gerechtigkeit für alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung und Religion. Und nur als starke Gemeinschaft habe Europa eine vernehmbare Stimme in der globalisierten Welt. Es sei wichtig, sich immer wieder zu hinterfragen, Traditionen zu prüfen. Das gelte für Unternehmen, für Menschen, für Politiker, aber auch für Gesellschaften und Staaten. „Wer sich nicht verändert, wer stehen bleibt, wird überholt“. So der Oberbürgermeister.

Gemeinsam sei ein gutes Stichwort „auch für uns hier und heute“. Der CC sei in Coburg ein fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders. „Wie andere Veranstaltungen auch.“ Dabei gebe es jedoch stets zwei Bedingungen für den Umgang miteinander: eine offene, ehrliche Kommunikation orientiert an den allgemein anerkannten Regeln des Anstands, und die bedingungslose Akzeptanz von Recht und Gesetz.

Für den Coburger Convent erwiderte Hubert Stech, es gelte „offen zu sein für Neues, ohne jeden alten Zopf abzuschneiden“. So werde der CC den Fackelzug als Teil seiner Tradition pflegen, an dessen Ende aber nicht mehr nur die National- sondern auch die Europahymne anstimmen. Dies soll die Bedeutung der Verbundenheit Deutschlands mit Europa zum Ausdruck bringen. Als Deutsch-Franzose wisse er um die Wichtigkeit dieser Verbundenheit, betonte Stech. „Nur wer die Geschichte kennt, wird auch die Zukunft mitgestalten können“, so Stech. Und nicht nur Althergebrachtes gelte es mitunter zu hinterfragen, sondern auch Neues. Der Redner des CC nannte da „die Verbotspolitik in Berlin“ und die „Klimakleber“. Zum vom Oberbürgermeister angekündigten Dialog meinte Stech, dass er diesen gerne annehmen werde: „Eine Demokraten kann nichts umhauen.“

Bilder