Oberfränkisches Handwerk Bayreuther Goldschmiedin holt dritten Zukunftspreis

Tim Birkner

Ob Gussformen für Schmuck aus dem 3-D-Drucker oder innovative Heizsysteme – das Handwerk ist kompetent und vielseitig. Oberfrankens Kammer zeichnet Betriebe für Spitzenleistungen aus.

 
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Strahlend nimmt Julia Förster-Oetter die Auszeichnung entgegen. Foto: Tim Birkner

Hof/Coburg/Bayreuth - Sechs oberfränkische Betriebe dürfen sich über den Zukunftspreis der Handwerkskammer für Oberfranken freuen. HWK-Präsident Matthias Graßmann und Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert verliehen die Auszeichnungen in Coburg. „Wir haben sechs grundsätzlich verschiedene Preisträger ausgezeichnet“, sagte Graßmann. „Diese Unternehmen haben alle eines gemeinsam: Sie sind innovativ, richten den Blick nach vorne und zeigen, was das oberfränkische Handwerk ausmacht, nämlich die Leistungsfähigkeit unserer Handwerksbetriebe in der Region.“

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Eine Jury wählte aus insgesamt 40 Bewerbern die zukunftsträchtigsten aus. Der Zukunftspreis soll Wissen, Können und Erfahrung beleuchten und belohnen, so Graßmann. Festredner Weigert sprach von fundamentalen Veränderungen und enormen Herausforderungen. Klimawandel und Digitalisierung seien die Tiefenströmung der Zeit. „Das Handwerk hat den Schritt in die digitale Welt getan, muss das aber in Zukunft noch kraftvoller tun“, so der Staatssekretär. Dabei würden die Preisträger als Leuchttürme helfen.

Julia Förster-Oetter ist Goldschmiedin und wurde bereits zum dritten Mal mit dem Design- beziehungsweise Zukunftspreis ausgezeichnet. Während der erste Preis noch an ein festes Produkt gebunden war, den Ring zum Wagner-Jahr 2013, folgte der zweite für ein Konzept, aus alten Erb- neue Schmuckstücke zu machen. In diesem Jahr bekommt sie den Zukunftspreis, weil sie in ihrer Bayreuther Werkstatt 3-D-Druck zum Erstellen von Gussformen verwendet. „Tellerränder sind dazu da, um darüber zu schauen. Und das passiert im Atelier Förster-Oetter täglich, vielfältig und faszinierend“, hieß es in der Laudatio.

Lebenslanges Lernen

Die Firma Schwender Energie- und Gebäudetechnik aus Thurnau im Landkreis Kulmbach bekommt den Preis für ein Flächenheizsystem, das „aus einer Kilowattstunde Strom über sechs Kilowattstunden Wärme produziert“. Das gehe nicht mehr über hohe Temperaturen, sondern über warme Oberflächen. Bei einem Wohnhaus in Kulmbach, das auf einem alten Gewölbekeller stehe, sei das unter wissenschaftlicher Begleitung umgesetzt worden.

Das Bauunternehmen Raab aus Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels wurde für seine Personalentwicklung ausgezeichnet. In der Laudatio wurde besonders „das lebenslange Lernen in und mit der eigenen Raab-Akademie“ hervorgehoben.

Die HWK ehrte ebenfalls das Unternehmen Dechant Hoch- und Ingenieurbau aus Weismain (Landkreis Lichtenfels) für eine dreigeschossige Kugel aus Sichtbeton nach dem Entwurf von Oscar Niemeyer. Weitere Preisträger sind die Firma Steinhäuser aus Bischberg (Landkreis Bamberg) für das Konzept der kalten Nahwärme und die Firma Zahn von Hand aus Seigendorf (Landkreis Bamberg) für ihr übergreifendes Marketing-Konzept