Oberschleichach Rottmann zu Besuch in der Region

Christian Licha
Im Gespräch mit ukrainischen Familien erfuhr Staatssekretärin Manuela Rottmann (Zweite von rechts) auch viel von deren Schicksal und persönlichen Erlebnissen mit dem Krieg. Mit im Bild Gemeinderat Roland Baumann (Dritter von rechts) und Übersetzerin Daria Opfermann (rechts). Foto: Christian Licha

Die Staatssekretärin hat die Ukrainehilfe Oberaurach. Hier sprach sie unter anderem mit Betroffenen. Für den 3. Oktober ist ein deutsch-ukrainisches Oktoberfest geplant.

 
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Ein Bild von der bestens funktionierenden Hilfe vor Ort machte sich Staatssekretärin Manuela Rottmann (Bündnis 90/Die Grünen) am Freitag bei der Ukrainehilfe Oberaurach. Im Ortsteil Unterschleichach ist seit April dieses Jahres ein „Sozialkaufhaus“ untergebracht, in dem die vor dem Krieg geflüchteten Familien vieles finden, das zum Leben benötigt wird.

Entstanden ist die Ukrainehilfe Oberaurach, die sich demnächst auch als Verein gründet, aus dem Hilfskonvoi in die Ukraine unter der Regie der Familie Stappenbacher aus Trossenfurt. Im Sozialkaufhaus werden alle Spenden aus der Bevölkerung den ukrainischen Familien kostenfrei angeboten, von Kleidung, Haushaltswaren über Möbel bis hin zu Spielzeug für die Kinder. „Weil viele Familien aus ihren privaten Übergangsunterkünften jetzt in Mietwohnung ziehen, benötigen wir zurzeit vor allem Haushaltsgeräte und -gegenstände jeder Art“, ruft Gemeinderat Roland Baumann, einer der Organisatoren der Ukrainehilfe Oberaurach, die Gemeindebürger erneut auf, zu helfen. Gut erhaltene und brauchbare Sachspenden können dienstags und donnerstags jeweils von 16 bis 19 Uhr im Sozialkaufhaus in der Spitalstraße 13 in Unterschleichach abgegeben werden. Dabei handelt es sich um die ehemalige Lagerhalle der Weinhandlung Schamberger, die in den Besitz der Franz-Schamberger-Stiftung übergegangen ist und welche die Gemeinde Oberaurach als Verwalterin für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hat. Mit Helena Litvinenko und Aleksandra Sava kümmern sich vor Ort zwei ukrainische Frauen um die Annahme und Ausgabe der Spenden. Weiterhin werden auch Mietwohnung gesucht, wie Roland Baumann erklärte. Vermieter können sich per E-Mail (roland.baumann@me.com) mit der Ukrainehilfe in Verbindung setzen.

Zum Besuch der Staatssekretärin fand ein kleines Freundschaftsfest auf dem Gelände des Sozialkaufhauses statt, zu dem zahlreiche ukrainische und deutsche Familien kamen. Begrüßt wurde Manuela Rottmann auch von Bürgermeister Thomas Sechser (CSU), der die außerordentliche Hilfsbereitschaft hervorhob. So wurden unter der Leitung des „Fahrradingenieurs“ Philipp Engel inzwischen 70 gespendete Fahrräder und Kinderräder aufbereitet und an die Gäste ausgegeben. Weiterhin bietet der TSV Oberschleichach Aktivitäten für alle oberauracher und ukrainischen Kinder jeden Samstag einen Spielenachmittag auf dem seinem Sportgelände an. Daneben werden Sprachkurse und die dazugehörende Kinderbetreuung angeboten. Für den 3. Oktober ist ein deutsch-ukrainisches Oktoberfest geplant, bei dem die inzwischen entstandenen Freundschaften untereinander vertieft werden können. Manuela Rottmann zeigte sich begeistert über das vorbildliche Engagement der Einwohner Oberaurachs und darüber hinaus. Mithilfe von Übersetzerin Daria Opfermann, die aus der Ukraine stammt und bereits 20 Jahre in Oberaurach lebt, kamen viele Gespräche mit der Bundespolitikerin und den ukrainischen Gästen zustande.

Zuvor besuchte Staatssekretärin Manuela Rottmann auch die Stadt Eltmann und wurde dort von Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) empfangen. Hauptthema war hierbei das geplante Allianzbad, für das nach einem Gutachten der Standort Eltmann wohl am geeignetsten wäre. Bei einem Rundgang stellte Bürgermeister Michael Ziegler der Staatssekretärin das inzwischen über 80 Jahre alte Freibad vor, das sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, aber in absehbarer Zeit auch saniert werden müsse. „Ein Schwimmbad ist kein Luxus“, sagte Manuela Rottmann, die mit dem Bürgermeister übereinstimmte, das Freibad auf jeden Fall erhalten zu wollen.

Vorbildlich sei die Warmwasseraufbereitung, die durch eine Hackschnitzelanlage in der Nachbarschaft erfolgt, die gleichzeitig ein Wohngebiet mit Wärme versorgt. In Sachen Allianzbad brauche es eine gemeinsame Förderung des Bundes und des Freistaats Bayern, so Rottmann. Bürgermeister Ziegler regte ein Gespräch mit allen Beteiligten, nämlich mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten, der ILE-Gemeinden und des Landkreises Haßberge, an. Zusammen mit der Staatssekretärin sprach sich der Bürgermeister dafür aus, dass diese Zusammenkunft möglichst noch in diesem Jahr erfolgen solle.

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