Offiziell eingeweiht Heilgersdorf hat jetzt ein Minispielfeld

Christoph Scheppe

Die Minispielfeld-Anlage auf dem Gelände des SV Heilgersdorf ist die erste im Seßlacher Stadtgebiet. Ihre Realisierung ist der Hartnäckigkeit engagierter Väter zu verdanken.

 
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Heilgersdorf - Es ist ein Gemeinschaftswerk: Der vor 75 Jahren gegründete SV Heilgersdorf hat – passend zur Kerwa – sein neues Kunstrasen-Minispielfeld offiziell eingeweiht. Die Anlage auf dem SVH-Areal ist zwar schon seit Herbst vergangenen Jahres fertig, konnte aber wegen des zweiten Lockdowns bisher nur an drei Tagen genutzt werden.

Von einem „großen Kraftakt“ sprach Vorsitzender Udo Scharpf bei der Eröffnungsfeier. Den Anstoß habe die Initiative „Weltmeister 2030“ gegeben, zu der sich engagierte Väter unter Führung von Sebastian Schuhmann, Daniel Braunreuther und Thomas Klinner zusammengeschlossen hätten. Vorbild war das Projekt vom Deutschen Fußball-Bund nach der Weltmeisterschaft 2006: „1000 Minispielfelder für Deutschland“.

„Die sind im Frühjahr 2020 mit ihrem Anliegen auf uns zugekommen. Aber es stellte sich heraus, dass das Projekt für den Verein finanziell nicht realisierbar ist“, verwies Scharpf auf Kosten in Höhe von 76 000 Euro.

Doch die Gruppe blieb hartnäckig und suchte gemeinsam mit dem SVH nach Fördermöglichkeiten. Nachdem Zusagen von der Initiative Rodachtal, dem BLSV und die Stadt Seßlach vorlagen, stimmte der Vereinsausschuss dem Bau des Minispielfelds zu. Darüber hinaus griffen auch die Sponsoren erneut tief in die Taschen. Zusätzliche Gelder flossen per großzügiger Spende der Dorfjugend und durch eine von der SÜC organisierten Crowdfunding-Aktion, an der sich 167 Einleger beteiligten. „Unterm Strich verbleiben 13 Prozent der Gesamtkosten beim Verein“, dankte Scharpf für die finanzielle Unterstützung.

Mit dem Abstecken des künftigen Minispielfelds auf dem SV-Gelände begannen Ende Juli vergangenen Jahres die Bauarbeiten. An jedem Wochenende legten zahlreiche Helfer Hand an, setzten Leerrohre, Fundament und Randsteine, verlegten Pflaster oder schotterten den Untergrund. Stellenweise, so Udo Scharpf, waren drei Generationen im Einsatz an der Baustelle. Mitte Oktober stattete eine Fachfirma das Spielfeld mit Kunstrasen aus, errichtete die Banden und installierte das „Flutlicht“. „Leider konnte dann die Anlage aber nur an drei Tagen genutzt werden, weil uns der zweite Lockdown einen Strich durch die Rechnung machte, bedauerte Scharpf das abrupte Ende.

Damit ist seit Juni Schluss. Seither sei das Minispielfeld gut frequentiert, freute sich der SV-Vorsitzende über die hohe Auslastung. 3. Bürgermeister Carsten Höllein lobte den Mut der Verantwortlichen: „Das Minispielfeld in Heilgersdorf ist das erste im Stadtgebiet und eignet sich hervorragend für Trainingslager.“ Mit solchen Projekten könne man die Menschen bewegen. „Das unterstützt die Stadt gerne“, sagte er und verwies darauf, dass besonders Kinder und Jugendliche von den Pandemie-Einschränkungen betroffen waren. Pfarrer Tobias Knötig spendete den kirchlichen Segen. Zuvor hatte er an die künftigen Nutzer appelliert, die (Spiel-)Regeln zu lernen und anzuwenden. Sein Fazit: „Fairplay, Kameradschaft und Gemeinschaft sind Tugenden, die auch vom Herrgott unterstützt werden.“

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