Die Bundesregierung zeichnet ein anderes Bild. In der vergangenen Woche hatte ihr Weiterbildungsbericht ergeben, dass die Bereitschaft steige und dass die Teilnehmer immer zufriedener mit den Veranstaltungen seien. Drei Viertel der Aktivitäten im Betrieb organisiert und beauftragt demnach der Arbeitgeber. In den vergangenen Jahren sei aber der Anteil der Aktivitäten leicht gestiegen, die die Beschäftigten selbst organisieren.
Gallup-Experte Nink warnte, die Bindung an das Unternehmen sinke, wenn Mitarbeiter sich nicht genug unterstützt fühlten - worunter letztlich der geschäftliche Erfolg leiden kann. Auch habe sich der Gedanke des lebenslangen Lernens bei jedem zweiten Beschäftigten noch nicht durchgesetzt.
Bundesregierung, Länder und Sozialpartner hatten kürzlich eine "nationale Weiterbildungsstrategie" beschlossen. Weil sich der Arbeitsmarkt schnell wandelt, sollen sich Arbeitnehmer mehr weiterbilden und dafür mehr Unterstützung erhalten.
Geplant ist etwa ein Anspruch darauf, einen Berufsabschluss nachzuholen und das "Aufstiegs-Bafög" zum Meister, Fach- oder Betriebswirt auszuweiten. Geprüft werden staatlich geförderte Bildungszeiten und Förderung von Weiterbildung für Arbeitslose. "Weiterbildungsmentoren" in Betrieben sollen Kollegen unterstützen.