Das IOC nannte es eine "willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren" und ließ Lin und Khelif in Paris teilnehmen. "Es gab nie Zweifel, dass sie Frauen sind", bekräftigte IOC-Präsident Thomas Bach erneut. Das IOC warnte vor einem "Kulturkrieg", der auf dem Rücken der Athletinnen ausgetragen werde.
Hass und Unterstützung
Lin und Khelif wurden im Internet angefeindet, Lin meidet nach eigener Aussage die sozialen Medien. Sie erhielten aber auch Rückendeckung. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch und ILGA World unterstützten die beiden Athletinnen. Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune gratulierte Khelif bei der Online-Plattform X: "Sie haben Algerien, die algerischen Frauen und das algerische Boxen geehrt. Wir werden an ihrer Seite stehen, egal, wie ihre Ergebnisse ausfallen."
Auch Khelifs Mutter Irene reagierte mit Stolz darauf, dass ihre Tochter dem enormen Druck standgehalten habe. "Sie ist mutig, trotz rassistischer und sexistischer Angriffe, die sie brechen sollen", sagte sie laut Nachrichtenagentur AP im algerischen Fernsehen.