"War sie am Start, dann wusste man, es läuft"
Im Bahn-Vierer werden sie Brennauer vermissen, "die Mutti", wie Teamkollegin Franziska Brauße sagt und Lisa Klein ergänzt: "War sie am Start, dann wusste man, es läuft. Was sie für den deutschen Radsport getan hat, ist unerreicht. Dass sie geht, ist echt schade. Aber unsere gemeinsamen Erfolge werden uns für immer verbinden." Ein gemeinsamer Auftritt bleibt aber noch, bei den anstehenden Europameisterschaften in München.
Sie nehme dort noch mal alles mit, sagt Brennauer. Auch auf der Straße werde sie an den Start gehen. Dass sie auf dem Asphalt auch noch richtig schnell ist, hat die Zeitfahr-Weltmeisterin von 2014 gerade erst bei der DM bewiesen, als sie sich das Meistertrikot geholt hatte. Und die nötige Grundlage hat sie mit über 1000 Kilometern bei der gerade wiederbelebten Tour de France auch in den Beinen. Das sei "richtig cool" gewesen, sagt Brennauer und schwärmt von der Atmosphäre am Straßenrand in Frankreich.
Das sei "ein Schub" gewesen, "den der Frauen-Radsport gebraucht hat", so die Allgäuerin. Ihre Sportart sei noch lange nicht da, wo sie sein könnte, so Brennauer, auch wenn das "Exotendasein" abgelegt worden sei. "Es gibt auch Umfragen, dass nicht jeder von dem Sport leben kann. Da sind noch Wege zu gehen."
Brennauer muss sich finanziell keine Sorgen machen. Seit letztem Jahr ist sie Berufssoldatin bei der Bundeswehr - Dienstgrad Hauptfeldwebel. Sie wolle dort dem Sport verbunden bleiben. "Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit bekomme, viel von meinem Wissen und meiner Erfahrung weiterzugeben", sagt Brennauer. Auch eine Rolle als Trainerin sei vorstellbar.