One Billion Rising Coburg tanzt für Rechte der Frauen

Der Marktplatz wurde am Dienstag zur großen Tanzfläche. Foto: Schäfer/Lukas Schäfer

Eine Milliarde Frauen protestieren am 14. Februar weltweit beim Aktionstag „One Billion Rising“ gegen Gewalt an Frauen und für Gleichberechtigung. Auch in der Vestestadt nahmen rund 100 Frauen und Männer an dem besonderen Tanz-Protest teil.

 
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In den Köpfen der meisten Bürger ist der 14. Februar allgemein als der romantische Valentinstag bekannt. Weniger bekannt ist hingegen, dass an diesem Tag auch der weltweite Aktionstag „One Billion Rising“ (OBR) veranstaltet wird. Dieser wurde im Jahr 2012 ins Leben gerufen, um sich für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung zu engagieren.

Auch in Coburg haben sich an diesem Dienstagnachmittag fast 100 Frauen und Männer auf dem Marktplatz versammelt, um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. Besonders groß war dabei der Anteil der jungen Tänzer, die sich begeistert an dem „Tanzprotest“ beteiligt haben.

Die große Gruppe mit den lilafarbenen Mützen war in der Fußgängerzone nicht zu übersehen und sorgte mit ihrer wichtigen Botschaft für neugierige Zuschauer. Und genau das soll mit der speziellen Form des Protestes auch erreicht werden. „In den vergangenen Jahren konnte der Aktionstag durch die Coronapandemie leider nur Online stattfinden“, erläutert Meike Hartmann vom Coburger Frauenhaus. „Jeder kann bei der Veranstaltung mitmachen. Es geht darum, sich zu erheben und auf Missstände weltweit aufmerksam zu machen. In Zukunft soll die Aktion jährlich in diesem Rahmen stattfinden und noch größere Kreise ziehen.“

Insgesamt haben sich in dieser Woche rund um den Globus ungefähr eine Milliarde Frauen versammelt, um mit der gemeinsamen Tanzaktion, die auch Flashmob genannt wird, auf den Missstand aufmerksam zu machen. Der englische Name entstammt einer Statistik der Vereinten Nationen, der zufolge jede dritte Frau auf der Welt einmal in ihrem Leben Gewalt erleidet. Auf die Weltbevölkerung hoch gerechnet, bedeutet dies eine Milliarde Frauen. So gibt es in den Sozialen Videos zahlreiche Videos von tanzenden Frauen.

Das diesjährige Motto lautet „Rise for freedom“ , also Erheben für die Freiheit. Dabei feiert OBR 2023 bereits sein zehnjähriges Jubiläum. Damals wurde die Kampagne von der US-amerikanischen Feministin Eve Ensler ins Leben gerufen. Seitdem erheben sich weltweit jedes Jahr am 14. Februar Menschen unter anderem gegen Femizide, Vergewaltigungen, sonstige Gewalt gegen Frauen und Patriarchalismus. Sie demonstrieren mit ihren Aktionen für Gleichberechtigung und Sicherheit für Frauen. „Eine Milliarde tanzender Frauen, das ist eine Revolution“, heißt es auf der OBR-Germany Homepage. „OBR bedeutet, ins öffentliche und ins individuelle Bewusstsein zu rufen, womit Frauen sich tagtäglich auseinandersetzen müssen. OBR zeigt, wie viele wir sind, die sich weigern, Gewalt gegen Mädchen und Frauen als unabänderliche Tatsache hinzunehmen.“

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