Sie alle durften sich an einem kleinen Kaleidoskop des umfangreichen Werks von Johann Sebastian Bach erfreuen. Mit den von ihm lebhaft und zupackend gespielten Präludium und Fuge in G-Dur gelang Matthias Grünert ein markanter Einstieg, wobei er vom ersten Tastenschlag an seine ebenso präzise wie leidenschaftlich-dynamische Spielweise unter Beweis stellte. Ein exzellenter Musikgenuss waren auch die Choralbearbeitungen aus der Schübler-Sammlung: „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, „Wo soll ich fliehen hin“, „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, „Meine Seele erhebt den Herrn“, „Ach bleib mit deiner Gnade“ sowie „Kommst du nun, Jesu vom Himmel herunter“. Die genaue Entstehungszeit der Sammlung ist unbekannt. Seinen krönenden Abschluss fand das Gastspiel mit der ideal auf die Möglichkeiten und das farbenreiche Ausdrucksspektrum der Orgel zugeschnitten Fantasie G-Dur, auch Pièce d’Orgue genannt . Die aus Bachs Weimarer Zeit stammende Orgelkomposition mit ihren drei ineinander übergehenden, sehr kontrastreichen Teilen gehört zu seinen bekanntesten und meistgespielten Orgelwerken. Mit vollem Einsatz wirbelte der Frauenkirchenkantor dabei über Manuale und Pedal und entlockte dabei der Orgel eine eindrucksvolle klangliche Weite und Fülle – bis zum jubelnden Abschluss.