Geste sorgt für Kontroversen
Als der Papst am Sonntag im offenen Papamobil erschien, jubelten die Gläubigen ihm lauthals zu. Einige riefen ihm „Viva il Papa!“ (Es lebe der Papst) zu.
Franziskus schonte sich in der Karwoche nicht. Am Gründonnerstag stand er etwa der Abendmahlmesse vor und begab sich daraufhin in ein Jugendgefängnis in Rom, um zwölf Inhaftierten symbolisch als Zeichen der Demut die Füße zu waschen und zu küssen. Am Freitag stand er der Karfreitagsliturgie „Leiden und Sterben des Herrn“ vor. Auf die Teilnahme an der traditionellen Kreuzwegandacht vor der eindrucksvollen Kulisse des Kolosseums verzichtete er allerdings kurzfristig - wegen der für römische Verhältnisse ungewöhnlichen Kälte verfolgte er die Andacht von seinem Wohnsitz im Vatikan aus.
Bei jener Prozession an dem antiken Amphitheater standen Geflüchtete, Opfer von Gewalt jeder Art und Menschen im Krieg im Zentrum. Sie kamen mit Botschaften des Friedens und der Versöhnung zu Wort. So wurden etwa die Friedensbotschaften von zwei jungen Menschen aus der Ukraine und aus Russland verlesen. Im vergangenen Jahr sorgte eine ähnliche Geste für Kontroversen. Auch in diesem Jahr ließ Kritik nicht lange auf sich warten: Der ukrainische Botschafter am Heiligen Stuhl kritisierte den Text des russischen Jugendlichen scharf.
Die beiden berichteten von ihren Erfahrungen mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Der ukrainische Jugendliche erzählte, wie er vor dem Krieg nach Italien floh. Der Russe rief in seiner Botschaft zum Gebet auf: „Jesus, bitte, mach, dass auf der ganzen Welt Frieden ist und dass wir alle Geschwister sein können.“