Auch der sozialpsychiatrische Dienst der Diakonie Hochfranken hatte während der Pandemie eine Zunahme an Beratungsfällen zu verzeichnen, wie dessen Leiter Martin Schuster im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. „Zu bestehenden Problemen sind noch weitere obendrauf gekommen“, erklärt er zur Ursache. Dazu gehörten Existenzängste wie die Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, aber auch Stress und Einsamkeit. Wer in „fragilen Beziehungssystemen“ lebe, sich schwertue, mit anderen in Kontakt zu kommen, dem falle das jetzt noch schwerer. Hinzu kämen Überlastungszustände von Eltern im Homeoffice, die gerade in Zeiten des Distanzunterrichts einer enormen Doppelbelastung ausgesetzt waren.
Wer die Arbeit zu Hause psychisch verträglicher gestalten möchte, müsse sich zunächst selbst fragen, an welchen Stellschrauben er drehen könne: „Wo brauche ich noch mehr Struktur?“ Einen geregelten Arbeitsalltag, zu dem auch Pausen gehören, müsse man sich selbst schaffen. Ist die Stimmung doch einmal im Keller, könne Bewegung an der frischen Luft die Stimmung aufhellen.
Hat sich bereits eine psychische Krankheit entwickelt, ist das nicht mehr so einfach. Dann ist die Hilfe eines Therapeuten, Psychologen oder Psychiaters gefragt. Wenn es schnell gehen muss, können sich Betroffene an den sozialpsychiatrischen Dienst der Diakonie wenden. Dort sind Termine innerhalb von 14 Tagen möglich. Für den Fall einer akuten Krisensituation sind die Fachkräfte des Krisendienstes Oberfranken rund um die Uhr erreichbar.
Telefonnummer:
Sozialpsychiatrischer Dienst: 09281/837530 (Hof; hier Terminvereinbarung außerhalb der Sprechzeiten), 09251/850131 (Münchberg), 09282/9621913 (Naila)
Krisendienst Oberfranken: 0800/6553000