Paralympics Coburger Felix Streng holt Gold

SID/NP
Felix Streng, der im Landkreis Coburg aufgewachsen ist, hat im 100-Meter-Lauf bei den Paralympics in Tokio die Goldmedaille geholt. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Felix Streng hat im 100-Meter-Sprint die dritte deutsche Goldmedaille bei den Paralympics gewonnen. Sie ist der Lohn harter Trainingsarbeit.

 
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Coburg/Tokio - Felix Streng fiel seinem Rivalen Johannes Floors freudestrahlend in die Arme, dann ließ er sich mit Deutschland-Fahne um den Hals feiern: Der 26-Jährige krönte mit seinem furiosen Lauf bei den Paralympics in Tokio zu Gold zehn magische Minuten im Glutkessel Olympiastadion.

Felix Streng wurde 1995 in La Paz in Bolivien ohne rechten Unterschenkel geboren. Er wuchs in Herbartsdorf, einem kleinen Dorf im Landkreis Coburg, auf. Mit 16 Jahren entschied sich der heute 26-Jährige, alleine aus seinem Heimatort nach Leverkusen zu ziehen, um dort an der Eliteschule des Sports des TSV Bayer 04 sein Sportabitur zu absolvierten – und täglich in der Leichtathletik zu trainieren.

Bei der U20-WM 2011 wurde er Doppelweltmeister im Sprint, zwei Jahre später Europameister und im darauffolgenden Jahr Weltmeister mit der 4 x 100-Meter-Staffel. 2016, bei seinen ersten Paralympischen Spielen, holte Streng in Rio de Janeiro eine Gold- und zwei Bronzemedaillen. Fortan arbeitete er auf sein nächstes Ziel hin: die Paralympics 2020 in Tokio. Deren Absage aufgrund der Corona-Pandemie traf den Sprinter wie ein Schlag, hatte er für den Start in Japan doch hart trainiert.

Ein Jahr später konnte er sich seinen Traum vom zweiten olympischen Gold doch noch verwirklichen. Am Montag lief er in Tokio aufs Siegerpodest. „Ich bin so happy, dass ich das nach dem Jahr geschafft habe mit den großen Entscheidungen und den großen Veränderungen. Jetzt habe ich gezeigt, dass sich dieser Mut ausgezahlt hat“, sagte Streng nach seinem Sieg.

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