Parkdeck am Kronacher Turnerheim Drei Stunden gratis parken

Karl-Heinz Hofmann
Seit Jahren steht die geringe Nutzerzahl des Parkdecks am Turnerheim Kronach im Fokus der Diskussionen im Stadtrat. Seit 1. April läuft eine Kampagne: Pro Tag können Autofahrer dort drei Stunden kostenfrei parken. Gespannt ist man, wie dieses Angebot angenommen wird. Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Wie bringt man bloß mehr Autofahrer dazu, das Parkdeck am Turnerheim zu nutzen? Eine Aktion läuft bereits. Eine andere, nämlich einige breitere Buchten anzubieten, folgt.

 
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Die gute Nachricht vorweg: Schon seit dem 1. April ist es möglich, das Parkdeck an der Rodacher Straße/Turnerheim statt bisher eine halbe Stunde nun täglich drei Stunden lang kostenfrei zu nutzen. Zunächst gilt diese Regelung für die Dauer von drei Monaten, eventuell kann diese Sonderregelung auch noch verlängert werden. Stadträte, Stadtverwaltung und Stadtwerke erhoffen sich dadurch eine bessere Nutzung des Parkdecks, deren Auslastungsquote viel Luft nach oben lässt.

Nichtsdestotrotz beschäftigte sich der Werkausschuss für den Eigenbetrieb Stadtwerke Kronach in der Sitzung am Montag erneut mit dem Parkdeck. Anlass diesmal war ein Antrag der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Frauenliste. Sie wollten die dortige Verkehrsführung ändern. Nach eingehendem Sachvortrag durch Werkleiter Jochen Löffler und einer anschließenden Debatte wurde folgendes Fazit festgestellt: Ansinnen des Antrags ist es, durch eine Befahrung der Rampen für Auf- und Abfahrten entgegen dem Uhrzeigersinn die Benutzung sicherer zu gestalten und letztlich die Akzeptanz beim Kunden zu erhöhen. Wie Löffler allerdings ausführte, bedürfe so eine Änderung einen nicht erheblichen Aufwand und bringe eine Reihe anderer Nachteile mit sich. Gemäß der Bewertung durch die Stadtwerke und dem darauf basierenden Vorschlag beschloss der Werkausschuss, den Antrag abzulehnen. Der Umsetzung einer Vergrößerung der Breite der Parkstände stimmte man indes zu, dies soll zumindest teilweise zunächst auf einer Ebene umgesetzt werden. Die Grünen-Fraktion hatte diese Forderung zuvor damit begründet, dass Menschen mit körperlichen Einschränkungen mehr Platz zum Ein- und Aussteigen benötigen. Dies sei bei einer Parkbucht von 2,50 Meter Breite nicht gegeben. Der Verlust von einigen Parkplätzen durch die Verbreiterung der Buchten, dürfte durch eine bessere Akzeptanz gut kompensiert werden, hieß es.

Weiteres Parkdeck am Krahenberg

Dem Gremium lag zudem zu Informationszwecken ein Antrag der CSU-Fraktion vor, in dem man die Errichtung eines weiteren Parkdecks am Krahenberg vorschlägt. 3. Bürgermeister Bernd Liebhardt (CSU) plädierte dafür, dieses Thema zügig umzusetzen. Dieses Parkdeck habe keinen Einfluss auf das Parkdeck Turnerheim. „Wir müssen Parkplätze anbieten, wo sie gebraucht werden“, betonte er. Dabei wandte er sich gegen die Ideologie, Kronach müsse eine autofreie Stadt werden. „Die Leute, die mit Autos in die Stadt kommen, wollen möglichst nahe an Geschäften oder Veranstaltungsorten parken“, so seine Meinung. Am Krahenberg seien dies das Kino und das umgebaute ehemalige Kettelerhaus mit Biergarten und Veranstaltungshalle. In diesem Zusammenhang brachte Martin Panzer (ZKC) ins Spiel, dass ebenso ein Parkdeck in der Güterstraße für Mitarbeiter und Besucher des Landratsamtes angebracht wäre. „Bevor weitere Parkplätze oder Parkdecks gebaut werden, sollte man eine gründliche Analyse über bestehende Parkplätze vorlegen und für bestehende Parkplätze Shuttle-Bus-Verbindungen im 15-Minuten-Takt einsetzen“, entgegnete Peter Witton.

Diese Themen werden wohl den Stadträten weitere Debatten und Kopfzerbrechen bereiten. Im Zuge der Debatte zeigte sich der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Kronach für einen weiteren Vorschlag offen. Demnach soll das Parkdeck auch für Sicherheitsfahrtrainings genutzt werden. Er werde dies mit der Vorstandschaft besprechen. Werkleiter Jochen Löffler stand dem Vorschlag ebenso offen gegenüber.

Böschung wird gesichert

Löffler informierte des Weiteren, dass man hinsichtlich Böschungssicherung in der Oberen Ziegelangerstraße zu einer wirtschaftlich sinnvollen Lösung gekommen sei. Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf circa 222 000 Euro. Nach Abstimmung mit dem angrenzenden Grundstückseigentümer kann die Maßnahme ausgeschrieben und realisiert werden. Dagegen ergaben Untersuchungen an der Böschung zwischen Grenzacher Straße und Hellebardenweg keinen dringenden Handlungsbedarf. Ralf Völkl (SPD) und Bernd Liebhardt sprachen sich gegen Bodenuntersuchungen durch Bohrungen aus.

Einen erfreulichen Jahresabschluss für 2020 präsentierte kaufmännischer Leiter Johannes Meitner dem Gremium. Gegenüber den Vorjahren habe man den Jahresverlust trotz der Corona-Pandemie verringert. 2020 betrug er 1,184 Millionen Euro. Dies ergibt mit den Verlustausgleichszahlungen in Höhe von 1,243 Millionen Euro ein Bilanzergebnis von 58 664 Euro. Dem Jahresabschluss mit 39,470 Millionen Euro in Aktiva und Passiva sowie an Erträgen von 9,997 Millionen Euro und Aufwendungen von 11,182 Millionen Euro sowie der Reduzierung des Schuldenstandes auf 10,110 Millionen Euro wurde zugestimmt.

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